Frauen-Power

Frauen-Power: Zehn Erfindungen, die wir Frauen verdanken

Nach wie vor wagen sich Frauen nur selten in technische Berufe. Dabei gibt es dafür eigentlich gar keinen Grund – aber jede Menge Vorbilder. Wir haben zehn herausgepickt, die für Frauen-Power stehen.

Es ist leider eine Tatsache: Der Anteil von Frauen in technischen Berufen beläuft sich in Österreich nach wie vor auf gerade einmal 15 Prozent! Diese Zahlen hat das SORA-Institut gemeinsam mit der OMV kürzlich veröffentlicht. Zitat aus dem Fazit der Studie: „Für die Wirtschaft verschärft dies einen TechnikerInnenmangel, der sich angesichts geburtenschwacher Jahrgänge ohnedies abzeichnet.“

Frauen-Power statt Geschlechter-Klischees

Als Grund dafür werden Einflüsse aus dem sozialen Umfeld und der Mangel stimmiger Role Models geortet. Jedenfalls aber muss man leider festhalten: Geschlechterklischees wiegen noch immer viel zu schwer. Und dass Technik definitiv keine Männerdomäne ist, haben selbst die wenigen in der Technik aktiven Frauen längst bewiesen. Um das zu unterstreichen, präsentieren wir heute: zehn Erfindungen, die wir Frauen verdanken. Und ohne die wir uns ein Leben heute nicht mehr vorstellen können. Frauen-Power, ON!

Frauen-Power 1: Der Algorithmus

Ada Lovelace
Ada LovelaceFoto: Margaret Sarah Carpenter, Public domain, via Wikimedia Commons

Ada Lovelace (1815–1852): Die britische Mathematikerin entwarf eine „Rechenmaschine“, die mit einem Code programmiert werden konnte. Die „Analytical Engine“, wie sie im Original hieß, blieb zwar nur ein Entwurf, doch die Aufzeichnungen dazu gelten als der erste Algorithmus der Welt – was Ada Lovelace zur ersten Programmiererin der Welt macht.

Frauen-Power 2: Die Radioaktivität

Marie Curie
Marie CurieFoto: Fotograv. – Generalstabens Litografiska Anstalt Stockholm, Public domain, via Wikimedia Commons

Marie Curie (1867–1934): Die polnischstämmige Physikerin und Chemikerin entwickelte eine Theorie zur Strahlung von Uranverbindungen und prägte den Begriff „Radioaktivität“. Sie war die erste Frau, die an der Pariser Universität Sorbonne studierte und später sogar lehrte. Auf Marie Curie geht die Entdeckung der chemischen Elemente Radium und Polonium zurück.

Frauen-Power 3: Die DNA-Doppelhelix

Rosalind Franklin
Rosalind FranklinFoto: MRC Laboratory of Molecular Biology, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Rosalind Franklin (1920–1958): Die britische Biochemikerin war maßgeblich an der Entdeckung der Doppelhelixstruktur der DNA beteiligt. Später griffen die Forscher James Watson und Francis Crick ohne ihr Wissen auf ihre Forschungsergebnisse bei der Entschlüsselung der DNA zurück und erhielten dafür den Nobelpreis. Erst nach ihrem Tod bekam Franklin die gesellschaftliche Anerkennung für ihre bahnbrechende Arbeit.

Frauen-Power 4: Das Kevlar

Stephanie Kwolek
Stephanie KwolekFoto: Science History Institute, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Stephanie Kwolek (1923–2014): So manche Erfindung wird eher zufällig gemacht: Röntgenstrahlen, Penicillin und auch die Kunstfaser Kevlar im Jahr 1965 – durch diese amerikanische Chemikerin. Kevlar ist fünfmal so fest wie Stahl und zugleich extrem reißfest, biegsam und leicht. Es wird unter anderem für schusssichere Westen, Schutzhelme für Baustellen, Schutzanzüge für Feuerwehreinsätze, Fahrradreifen, Sportsegel, Kletterseile und Gleitschirme verwendet.

Frauen-Power 5: Die Stammzellen-Isolation

Ann Tsukamoto
Ann TsukamotoFoto: Wikipedia

Ann Tsukamoto (1952): Die amerikanische Wissenschafterin war Teil des Forscherteams, das 1991 erstmals blutbildende Stammzellen identifizieren und erfolgreich isolieren konnte. Diese Entdeckung ermöglicht ein besseres Verständnis von Krebs und anderer schwer heilbarer Krankheiten. Sie hält zwölf Patente und forscht bis heute auf diesem Gebiet.

Frauen-Power 6: Das Frequenzspreizungsverfahren

Hedy Lamarr
Hedy LamarrFoto: Employee(s) of MGM, Public domain, via Wikimedia Commons

Hedy Lamarr (1914–2000): Hedy Lamarr war eine österreichisch-amerikanische Filmschauspielerin und Erfinderin. Sie entwickelte zusammen mit dem Komponisten George Antheil das Frequenzspreizungsverfahren, bei dem ein Signal mit schmaler Bandbreite in eines mit größerer Bandbreite umgewandelt wird. Ursprünglich entwickelt für Torpedolenksysteme im Zweiten Weltkrieg, dient dieses Verfahren als Grundlage für die moderne Mobilfunktechnologie – vom GPS bis zum Wi-Fi.

Frauen-Power 7: Die Anruferkennung

Shirley Ann Jackson
Shirley Ann JacksonFoto: Shirley_Ann_Jackson_-_Annual_Meeting_of_the_New_Champions_Tianjin_2010.jpg: World Economic Forum (Qilai Shen)derivative work: Gobonobo, CC BY-SA 2.0 , via Wikimedia Commons

Shirley Ann Jackson (1946): Die US-Amerikanerin war 1973 die erste schwarze Frau, die am renommierten Massachusetts Institute for Technology (MIT) einen Doktortitel erwarb. Als promovierte Physikerin leistete sie bahnbrechende Forschungsarbeiten, die später die Grundlage für viele Erfindungen im Bereich der Telekommunikation bildeten, darunter das mobile Fax, das Tonwahltelefon, Solarzellen, Glasfaserkabel und die Anruferkennung. Sie hält Ehrendoktortitel von 53 Universitäten, darunter auch der Harvard University.

Frauen-Power 8: Der Scheibenwischer

Mary Anderson
Mary AndersonFoto: Unknown author, Public domain, via Wikimedia Commons

Mary Anderson (1866–1953): Die US-amerikanische Bauunternehmerin war es leid, dass ihr Fahrer, mit dem sie jeden Tag in New York City unterwegs war, bei schlechtem Wetter stets anhalten musste, um die Scheiben zu reinigen. Eines Tages fiel es ihr dann wie Schuppen von den Augen. Das Resultat: Am 10. November 1903 erhielt sie das US-Patent Nr. 743801 auf die erste funktionierende Scheibenwischanlage der Welt. Andersons Vorrichtung bestand aus einem in Lenkradnähe angebrachten Hebel, mit dem der Fahrer bei Bedarf auf der Windschutzscheibe einen gefederten Schwingarm mit einem Gummiblatt in Bewegung setzen konnte, der anschließend wieder in die Ausgangsposition zurückkehrte.

Frauen-Power 9: Der Geschirrspüler

Josephine Cochrane
Josephine CochraneFoto: Von unbekannt – http://sap4sud.edu.glogster.com/inventor/, PD-alt-100, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=6533562

Josephine Cochrane (1839–1913): Eine Erfindung, für die nicht nur Frauen, sondern auch viele Männer sehr dankbar sind, ist der Geschirrspüler. Er wurde 1886 von der US-Amerikanerin Josephine Cochrane erfunden. Sie ärgerte sich darüber, dass ihre Angestellten stets Geschirr beim Abspülen zerbrachen, wollte das Abspülen aber nicht selbst übernehmen. Also erfand sie ein Gerät, das ihr die lästige Aufgabe abnahm. 1893 wurde es auf der Weltausstellung in Chicago der Öffentlichkeit präsentiert.

Frauen-Power 10: Die Solarheizung

Maria Telkes
Maria TelkesFoto: New York World-Telegram and the Sun staff photographer, Public domain, via Wikimedia Commons

Maria Telkes (1900–1995): Die ungarische Chemikerin Maria Telkes arbeitete während des Zweiten Weltkriegs für die US-Navy und entwickelte dort die erste solarbetriebene Entsalzungsanlage. Ihr Wissen nutzte sie nach dem Krieg dazu, um 1948 zusammen mit der Architektin Eleanor Raymond das erste durch Sonnenenergie beheizte Haus zu entwickeln. Das sogenannte Dover Sun House war das erste Gebäude, bei dem ein passives Solarenergiekonzept verwirklicht wurde.

Credits Artikelbild: Adobe / Me Studio

Das könnte dich auch interessieren

Lichtblick

Dir gefällt, was du hier liest?

Einfach "Fakt & Faktor" als Newsletter abonnieren!

Jetzt abonnieren