Zoom-Etikette

Hose – ja oder nein? Der Leitfaden für Zoom-Meetings

Es ist wie in einem regulären Meeting, nur ganz anders. Statt im Büro trifft man sich eben über Video am Küchentisch. Dort, wo man sonst unbeobachtet ist, sieht einen jede und jeder. Videokonferenzen klingen einfach, es gibt aber genug Fettnäpfchen, in die man treten kann. Was aber ist die Zoom-Etikette?

Wir alle kennen die Vorteile von Online-Meetings: man spart Wege, kann ortsungebunden arbeiten und schont die Umwelt. Diese Art des Austauschs wirft aber auch neue Fragen auf. Etwa wie man verhindert, dass Haustiere oder Kinder durchs Bild laufen? Oder: Warum nicht einfach auf Hosen/Röcke gänzlich verzichten? Wir haben uns die Sache mit der Zoom-Etikette durch eine besonders scharfe Kameralinse angesehen.

Die richtige Kleidung

Eines sei gleich vorweggesagt: Auch im Home Office sollte man Hosen tragen. Denn tut man es nicht, fliegt man spätestens dann auf, wenn man aufsteht, um Unterlagen zu holen, der Briefträgerin die Tür öffnen oder ein Kind aus dem Zimmer jagen muss. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kleidet sich so, wie er oder sie es auch fürs Büro oder ein normales Meeting tun würde. Allerdings sollte man auf Oberteile mit Karos oder schmalen Streifen verzichten, da diese Muster das Bild zum Flimmern bringen. Und flimmernde Bilder lenken vom Inhalt ab. Ebenso störend können klimpernde Armbänder oder Ohrringe wirken. 

Der richtige Ort

Such dir einen ruhigen Ort (nicht zu verwechseln mit dem „stillen Örtchen“, auch das soll schon vorgekommen sein) und überlege dir, was du zeigen möchtest und was nicht. Denn die Kamera fängt oft mehr ein, als man denkt. Den Wäscheberg auf dem Sofa, das Poster aus Unizeiten, die Urlaubsfotos, die an der Wand hängen.

Ideal ist ein möglichst neutraler Hintergrund, der nicht vom Gespräch ablenkt. ExpertInnen empfehlen außerdem, nicht zu nah vor einer Wand zu sitzen, sondern hinter sich zumindest etwas Raum zu lassen.

Starte einen Testdurchlauf

Mit der Test-Funktion kann man nicht nur im Vorfeld ausprobieren, ob die Qualität der Webcam und des Mikrofons ausreicht, sondern auch den Bildausschnitt überprüfen. Oder man startet einen Probe-Call und bittet die Person am anderen Ende, einen Screenshot zu machen. Wichtiger als das Bild ist aber der Ton. Wer oft an Sprach- oder Videochats teilnimmt, sollte die Anschaffung eines Headsets in Betracht ziehen, da die Tonqualität wesentlich besser ist und viel weniger Nebengeräusche eingefangen werden.

Störungen und Nebengeräusche ausschalten

Womit wir auch schon beim Thema Störungen sind. In diese Kategorie der Zoom-Etikette fällt alles, was vom Gespräch ablenkt: eine Person, die im Hintergrund staubsaugt, streitende Kinder oder Katzen, die sich auf die Tastatur legen. Patentrezept gibt es keines. Selbst während Fernsehinterviews platzen Kinder ins Arbeitszimmer oder es huschen Haustiere durchs Bild. Ein „Bitte nicht stören“-Schild hilft eben nur dann, wenn die Störenfriede lesen können. Sollte man gerade niemanden haben, der auf das Kind oder das Haustier aufpasst, kann man das am Beginn des Zoom-Meetings ansprechen, damit die anderen TeilnehmerInnen zumindest vorgewarnt sind.

Vor der Kamera richtig verhalten

Man sollte Zoom-Meetings nicht unbedingt als Chance sehen, endlich seine Multitasking-Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können. Schalte das Handy auf lautlos, lege das Jausenbrot beiseite und konzentriere dich voll auf das Gespräch. Im Großen und Ganzen gelten beim virtuellen Meeting die gleichen Verhaltensregeln wie bei einem normalen Meeting. Besonders wichtig ist es dabei, laut und deutlich zu sprechen, KollegInnen ausreden zu lassen und anderen genug Zeit zum Antworten einzuräumen. Auch wenn es schwerfällt, solltest du während des Gesprächs direkt in die Kamera sehen und es möglichst vermeiden, dich selbst ausgiebig zu bestaunen.

Wichtigstes Zoom-Etikette: Mikrofon auf stumm schalten

Sollte von diesem Artikel nur ein einziger Tipp hängenbleiben, dann möge es bitte folgender sein: Schalte dein Mikrofon auf stumm, wenn du nichts zu sagen hast! Zum einen vermeidet das lästige Nebengeräusche, zum anderen verhindert man damit, dass man ungewollt ins Bild springt, weil das Programm denkt, man sei am Wort. Und, das ist wohl der wichtigste Punkt, es schützt vor peinlichen Situationen.

Bei Zoom kann man das Mikrofon sowohl über die Einstellungen als auch während des Meetings stummschalten. Am besten aktiviere im Bereich Audio die Zeile „Mikrofon stummschalten bei Teilnahme an einem Meeting“. Während des Calls kannst du das Mikro per Klick auf das kleine Mikrofon links unten am Bildschirm oder per Leertaste aktivieren und deaktivieren.

Bei einer Anhörung des höchsten US-Gerichts, die wegen der Corona-Pandemie per Telefon abgehalten werden musste, dürfte es einer der Beteiligten verabsäumt haben, das Mikrofon stumm zu schalten. So wurde die Telefonkonferenz durch ein Geräusch gestört, das verdächtig nach einer Klospülung klang. Wer immer die Spülung betätigt hat, wird wohl nie wieder vergessen, das Mikrofon auszuschalten.

LESETIPP:

Tricks zu Beleuchtung, Hintergrund und dem richtigen Kamerawinkel findest du auch im Artikel „Tipps und Tricks für Zoom-Meetings“!

 

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