Bewerbungsfalle

Achtung, Bewerbungsfalle! Was echt nicht schiefgehen sollte

Wer zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird, ist dem ersehnten Job schon einen Schritt näher. Nun geht es darum, das Recruiting-Team persönlich von den eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten zu überzeugen. Und das möglichst, ohne in eine Bewerbungsfalle zu tappen …

Die erste Hürde ist bereits überwunden: Die Bewerbungsunterlagen konnten die Personal-Expertinnen und -experten schon einmal auf ganzer Linie überzeugen. Doch jetzt geht es erst so richtig los. Mit dem Vorstellungsgespräch startet nun die entscheidende Phase. Und diese hat es gewaltig in sich. Schließlich entscheidet sich hier, ob der Traumjob bald Realität werden könnte.

Jedoch entwickelt sich das Vorstellungsgespräch für viele Bewerberinnen und Bewerber im Bewerbungsprozess zu einer wahren Bewerbungsfalle. Mangelnde Vorbereitung oder unangemessenes Benehmen können das Gespräch ganz schnell in die falsche Richtung lenken. Damit es erst gar nicht dazu kommt, haben wir eine Liste mit den sechs schlimmsten No-Gos inklusive Verbesserungsvorschlägen für dich zusammengestellt.

Bewerbungsfalle 1: Die Vorbereitung fehlt

Es sollte ganz oben auf deiner To-do-Liste stehen: sich ausreichend über das Unternehmen zu informieren. Spätestens beim Gespräch könnte fehlendes Wissen ganz schnell das vorzeitige Aus bedeuten. Deshalb gilt es, sich mit den Zahlen, Daten und Fakten des Unternehmens vertraut zu machen. Schließlich ist Vorbereitung die halbe Miete. Außerdem sollen Unternehmen und BewerberInnen zusammenpassen. Und das ist ohne Branchenkenntnisse nicht möglich. Unser Tipp: Erstelle im Rahmen der Vorbereitung einen Lernzettel mit allen wichtigen Unternehmensinformationen.

Das gilt auch für die Bewerbungsunterlagen. Denn nichts ist peinlicher, als Fragen über die eigene schulische oder berufliche Vergangenheit nicht oder unzureichend beantworten zu können. Daher sollten sich BewerberInnen vor dem Gespräch noch einmal ausführlich mit den Angaben in den eigenen Unterlagen auseinandersetzen. Nur so können mögliche Nachfragen kompetent beantwortet werden.

Bewerbungsfalle 2: Kleider machen Leute

Oder besser gesagt: Falsche Kleider machen falsches Personal. Denn wer zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird, sollte sein Outfit bewusst wählen. Falsche Kleidung kann BewerberInnen tatsächlich den Job kosten. Zumindest kann sie die Chancen deutlich verringern. Grundsätzlich gibt es die eigentlich selbstverständlichen Basics: BewerberInnen sollten geduscht, mit gewaschenen Haaren und gepflegten Händen und Fingernägeln erscheinen. Bluse und Hemd sollten ohne Knitterfalten und frei von Flecken sein. Bei Parfum und Co. gilt: Weniger ist mehr. Dieses Motto ist auch bei Make-up und Schmuck Trumpf!

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Für ihn gilt: Hemd und Sakko machen mehr her als Jeans und Sneakers.Foto: Adobe Stock | kiuikson
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Für sie gilt: Hose, Bluse und Blazer passen besser als Minirock und tiefer Ausschnitt.Foto: Adobe Stock | Peter Atkins

Aber mit welchem Outfit können Job-AnwärterInnen nun punkten? Grundsätzlich hängt die Wahl des perfekten Outfits natürlich von der Branche ab. Dennoch sollte immer für ein professionelles Auftreten gesorgt werden. Sprich: Frau sollte nicht auf zu kurze oder enge Röcke oder Kleider setzen, sondern lieber eine schlichte Hose mit klassischer Bluse kombinieren. Auch Mann sollte sich für den Bewerbungsklassiker entscheiden – das langärmelige Hemd. Der oberste Knopf bleibt dabei offen. Absolutes No-Go: kurze Jeans und Sneakers. Der bequeme Alltagslook sollte eindeutig im Schrank bleiben.

Für wirklich Planlose: Einfach mal die Website des Unternehmens durchstöbern. Hier kann die grundlegende Stilrichtung des Betriebs herausgefunden werden und auf das eigene Bewerbungsoutfit umgelegt werden.

Bewerbungsfalle 3: Angst vor Fragen

Viele BewerberInnen sind vor dem Gespräch unglaublich nervös. Kein Wunder, schließlich kann sich dieses persönliche Treffen maßgeblich auf die weitere berufliche Entwicklung auswirken. Diese Nervosität sollte sich aber keinesfalls im Gespräch widerspiegeln. Denn Zurückhaltung ist für viele Personal-ExpertInnen ein wahres Unding. Oft werden diese Eigenschaften nämlich als Desinteresse interpretiert.

Bewerbende können dem jedoch gezielt entgegenwirken. Und zwar mit Fragen. Auch hier ist allerdings gute Vorbereitung das A und O. Am besten werden solche Fragen schon im Vorhinein vorbereitet. Damit kann wirkliches Interesse vermittelt werden, sofern man nicht die falschen Fragen stellt. Kleiner Tipp dazu: Stelle keine Fragen, die problemlos im Internet recherchiert werden hätten können. Und: Verkneife dir (vorerst) Fragen rund um Gehalt und Urlaubsansprüche. Diese Rückfragen kommen beim ersten Gespräch wirklich nicht gut an.

Bewerbungsfalle 4: Die optische Täuschung

Es ist zwar kein Muss, jedoch oft gern gesehen: das Bewerbungsfoto. Es sollte einen Eindruck von Sympathie und Professionalität vermitteln. Zumindest lautet so der Plan. Jedoch kann es auch hier ganz schnell zu einem Fauxpas kommen. Denn so richtig problematisch wird es, wenn Foto und Realität – wie auch auf jeder Datingplattform – nicht übereinstimmen.

So etwas macht beim Recruiting-Team zwar einen bleibenden Eindruck, aber keinen, den man sich wünscht. Also: Wenn schon Foto, dann sollte man darauf authentisch und echt rüberkommen. Das gilt auch für das persönliche Treffen. Deshalb sollte das Foto auch niemals älter als ein Jahr sein.

Bewerbungsfalle 5: Die vergessene Etikette

Höflichkeit, Freundlichkeit und gute Manieren – damit kannst du immer punkten! Ganz besonders bei Recruiting-ExpertInnen. Diese achten bei der Suche nach neuen MitarbeiterInnen stets auf gute Umgangsformen. Schließlich sind sie auf der Suche nach Menschen, die in Zukunft das Unternehmen nach außen repräsentieren sollen. Und eine gute Etikette trägt bekanntlich maßgeblich zu einem guten Image bei.

Die wohl wichtigste Empfehlung: immer pünktlich sein. Am besten 15 Minuten vor dem eigentlichen Termin antanzen, das schadet nicht. Vielmehr vermittelt das Höflichkeit und wahres Interesse. Heikel wird es bei der Begrüßung. Klar, immer mit vollständigem Namen vorstellen. Aber Vorsicht, wenn es um den Händedruck geht! Diesen bietet im Normalfall der oder die GastgeberIn an. Nicht umgekehrt. Und wenn es soweit ist, nicht zaghaft das Patschhanderl hinstrecken, sondern beherzt zupacken! Das vermittelt Selbstbewusstsein. Kleiner Tipp: Egal, zu welchem Zeitpunkt, begegne deinem Gegenüber stets mit einem offenen und freundlichen Gesichtsausdruck.  Auch wenn die Anspannung so groß ist, dass du fast keine Luft bekommst. Lass es dir nicht anmerken …

Bewerbungsfalle 6: Ende gut, alles gut?

Eines sollte dir als BewerberIn immer klar sein: Das Gespräch beendet immer das Personal-Team. Nicht du. Und das passiert erst, wenn das Personalteam eindeutige Signale sendet, die das Ende dieses Gesprächs einläuten. Kurz gesagt: Du gehst erst, wenn dein/e zukünftige ChefIn dich auch gehen lässt. Sonst könnte man fast glauben, du hättest noch etwas Besseres vor. Und das wäre dann wohl mehr als nur ein Fauxpas.

Also: Auch wenn sich das Gespräch in die Länge zieht, immer bei der Sache bleiben! Von Anfang bis Ende offen und interessiert auftreten. Mit einer aufrechten Haltung und einer freundlichen Mimik hinterlässt du immer einen guten Eindruck. Und nicht vergessen: Das Bewerbungsgespräch endet erst, wenn das Büro der Personalabteilung verlassen wird. Und das sollte natürlich gewandt und selbstsicher geschehen. Bitte nicht fluchtartig!

Fazit:

Beim Bewerbungsgespräch ist der Schlüssel zum Erfolg die gute Vorbereitung. Und diese sollte sich durch den gesamten Prozess ziehen. Denn ohne sie könnte sich das Gespräch ganz schnell in ein Desaster verwandeln. Authentizität, gute Selbstpräsentation und Interesse am Unternehmen sind dann quasi die Kirsche auf der Bewerbungstorte. Damit kann bei jeder Personalabteilung gepunktet werden. Mit einem netten Lächeln übrigens auch. Für die oben angeführten No-Gos gilt jedenfalls: Nicht nachmachen!

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