Biodiversität Freiflächenanlagen

Wenn in grünen Solarparks das bunte Leben erwacht

Das steigende Interesse an klimafreundlicher und zugleich auch kostengünstiger Energie befeuert den Ausbau von innovativen Solaranlagen. Dass diese aber nicht nur unsere Umwelt schützen, sondern zugleich auch ein Eldorado für die Tier- und Pflanzenwelt sein können, beweist der österreichische Grünstromerzeuger Enery.

Die Sonne scheint, die Blüten sprießen und die Temperaturen steigen immer weiter – und die Laune gleich mit. Aber nur ein Blick auf die aktuelle Stromrechnung oder Preistafel an der Tankstelle, und schon ist diese auch schon wieder dahin. Eine gewaltige Lawine an Teuerungen im Energiebereich scheint seit vielen Wochen immer weiter auf uns zuzurollen. Und die Zahlen sprechen für sich: Sowohl die Pandemie als auch die Ukrainekrise lassen Strompreise um nahezu 250 Prozent nach oben schnellen. Das bringt Unternehmen, aber auch Haushalte in Bedrängnis. Was können wir gegen diese Preisexplosionen unternehmen? Oder umgekehrt: Können wir überhaupt etwas dagegen tun?

Biodiversität Freiflächenanlagen
Ferdinand Trauttenberg weiß als Österreich-Chef vom heimischen Grünstromerzeuger Enery freilich, welch positive Auswirkungen Freiflächenanlagen auf die Biodiversität haben.Foto: Enery

Der in Europa agierende Grünstromerzeuger Enery scheint jedenfalls eine Antwort auf diese Frage parat zu haben: Effektive Photovoltaikanlagen (PV) auf Wiesen und Dächern sollen uns Menschen leistbare Energie liefern – ohne die Umwelt und Natur dabei mit schädlichen Treibhausgasen zu belasten, versteht sich. Schließlich ist Solarenergie laut der Internationalen Energieagentur (IEA) mittlerweile die weltweit günstigste Art, um Strom zu erzeugen. PV-Anlagen schonen aber nicht nur das Geldbörserl und lassen dabei die Gemüter umweltbewusster Menschen erstrahlen, sie entpuppen sich darüber hinaus als wahre Wohlfühloase für Flora und Fauna. Denn die Biodiversität unter den Sonnensegeln ist tatsächlich mehr als nur überraschend. Ferdinand Trauttenberg, Österreich-Chef von Enery, weiß: „Photovoltaik-Freiflächenanlagen helfen der Umwelt nicht nur, weil sie sauberen Strom erzeugen!“

Biodiversität in Freiflächenanlagen wird angekurbelt

Obwohl Solaranlagen einen wesentlichen Teil leisten, um die Energiewende zu schaffen, sind sie oft Zielscheibe von Kritik. Vor allem durch den Bau von Freiflächenanlagen würde das Landschaftsbild und der ökologische Lebensraum zerstört werden. Davon sind jedenfalls KritikerInnen noch immer felsenfest überzeugt. Studien haben allerdings ergeben: Das genaue Gegenteil ist der Fall. Solarparks wirken sich positiv auf die Bodenqualität aus, sodass die Biodiversität durch diese sogar intensiv gefördert wird. Was das genau heißt? „Flora und Fauna können sich in diesen abgeschotteten Arealen erholen“, erklärt Trauttenberg. Wie gut das tatsächlich funktionieren kann, zeigen zahlreiche Projekte des Energieunternehmens.

Heimischer Grünstromerzeuger zeigt, was möglich ist

Enery versucht, die Biodiversität in den eigenen Freiflächenanlagen mächtig anzukurbeln – und geht dabei noch einen Schritt weiter. Der österreichische Stromerzeuger hat sich zum Ziel gesetzt, den Fokus auf die Mehrfachnutzung von Flächen zu legen. Sprich: In den Solarparks wird nicht nur sauberer Grünstrom erzeugt, sondern werden auch Stromerzeugung und Landwirtschaft clever miteinander kombiniert. „Schafe lassen sich etwa wunderbar zwischen Solarpaneelen halten. Solche Anlagen betreiben wir bereits in Tschechien“, heißt es vonseiten des Unternehmens. Am Standort in Určice teilt sich nun also eine ganze Schafherde eine Landfläche mit einer Enery-Anlage. Das Beste: Die flauschigen Rasenmäher sorgen dafür, dass kein Wildwuchs passieren kann. Diese dauerhafte Pflege des Grünlandes sorgt wiederum dafür – Überraschung –, dass sich die Biodiversität in den Freiflächenanlagen noch weiter steigern kann.

In und rund um die Enery-Freiflächenanlagen ist ganz schön was los.Foto: Enery
Biodiversität Freiflächenanlagen
Egal ob fleißige Bienchen, oder flauschige Rasenmäher – ein echtes Paradies für Tiere.Foto: Enery

Damit aber noch nicht genug: In der Anlage in Bulgarien hat Enery ein ganz besonderes Projekt ins Leben gerufen. Dem Team ist es tatsächlich gelungen, verschiedene Bienenvölker auf dem Gelände des Solarparks anzusiedeln. Gleichzeitig wurde ein „bienenfreundlicher“ Garten angelegt, damit die fleißigen Bienchen auch jederzeit genügend Nahrung finden. Wachsende Wildblumen unter den Reihen von Sonnenkollektoren können bedrohte Völker dabei vor dem Aussterben schützen. Gut so! Denn wie fatal das Verschwinden der kleinen Tierchen für die Menschheit wäre, würde uns spätestens bei fast leeren Supermarktregalen auffallen. Schließlich sorgen Bienen für die Bestäubung eines großen Teils der Pflanzen und damit für die Reichhaltigkeit der Nahrungskette. Köstlicher Nebeneffekt der angesiedelten Bienenvölker: „Wir erzeugen unseren eigenen Enery-Honig und Solar-Honigschnaps“, freut sich das ganze Team.

Vom Aussterben bedrohte Tierarten kehren zurück

Dass dieses Zusammenspiel von Solarenergie, Landschaftsschutz, Naturschutz und Landwirtschaft tatsächlich optimal ist, wurde jedenfalls auch von einer Studie des Bundesverband Neue Energie (BNE) in Deutschland bestätigt. 75 Solarparks wurden dabei in neun deutschen Bundesländern genauer unter die Lupe genommen. Kurz und knapp: Die Ergebnisse sind eindeutig positiv. Heuschrecken, Tagfalter, Brutvögel, Hummeln oder eben auch Bienen fühlen sich unter und rund um die Sonnensegel ganz besonders wohl. Im Sommer entpuppen sich die Anlagen zudem als Lebensraum für verschiedene Reptilien- und Amphibienarten, wie zum Beispiel für Frösche oder Eidechsen, die hier sichere Verstecke oder Eiablageplätze vorfinden.

Biodiversität Freiflächenanlagen
Unterschiedliche Wildkräuter und -pflanzen blühen in den Solarparks im natürlichen Jahreszeitenverlauf.Foto: Adobe Stock | István

Solarparks sind also ein Paradies und zugleich auch die Rettung für verschiedenste Lebewesen. „In der betroffenen Gegend bedrohte Arten können sich in den Parks tatsächlich wieder ansiedeln“, stellt Österreich-Chef Trauttenberg fest. Und auch die blühende Pflanzenwelt kann sich unter den Modulen prächtig entfalten und für viele Tierchen eine wichtige Nahrungsquelle darstellen. Es ist also der Kreislauf der Natur, der durch den Ausbau der Freiflächenanlagen angekurbelt wird. Ein ganz entscheidender Grund für die artenreiche Besiedelung von PV-Freiflächenanlagen ist laut ExpertInnen, wie bereits erwähnt, die dauerhafte Pflege des Grünlandes in den Zwischenräumen der Modulreihen – ganz im Gegensatz zur intensiven landwirtschaftlichen Nutzung. Und nicht zu vergessen: Auf mit Solaranlagen ausgebauten Flächen wird weder mit Dünger noch mit Pestiziden gearbeitet. Die Böden werden sogar bewusst möglichst nährstoffarm gehalten. Eine echte Oase für Flora und Fauna!

Vorbereitung und Struktur ist alles

Damit sich Pflanzen und Tiere in und rund um die Anlagen aber wirklich wohl fühlen, muss man erwähnen, „dass solche Anlagen von uns sehr gut strukturiert und auf die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden. Da gibt es Wildkorridore und Wasserstellen für Tiere – das gesamte Gebiet wird zu einem geschützten Biotop für Tiere und Pflanzen“, sagt Ferdinand Trauttenberg. Dann steht einer Kombination von Klima- und Artenschutz auch gar nichts mehr im Weg.

In der betroffenen Gegend bedrohte Arten können sich in den Parks tatsächlich wieder ansiedeln.

Ferdinand Trauttenberg, Österreich-Chef von Enery

Wir halten fest: Solarparks leisten viel mehr, als nur umweltfreundlichen Strom zu erzeugen. Aufgrund der Mehrfachnutzung werden neue Lebensräume geschaffen, die zweifellos eine weitreichende Wirkung für angrenzende landwirtschaftliche Nutzflächen aufweisen. Unsere Devise für die kommenden Frühlingswochen lautet jedenfalls: Augen und Ohren aufhalten! Schließlich kann jedes Summen, Brummen oder Zwitschern tatsächlich ein Anzeichen für einen naheliegenden Solarpark sein.

Über Enery:

Enery ist ein unabhängiger österreichischer Grünstromerzeuger, der sich im gemeinsamen Besitz seiner Gründer, Richard König und Lukas Nemec, sowie des österreichischen Kraftwerksentwicklers RP Global befindet. Hauptaugenmerk des Unternehmens liegt auf der Kontrolle der gesamten Wertschöpfungskette innerhalb der erneuerbaren Energieerzeugung.

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