E-Mobilität

E-Mobilität auf der Überholspur: Australia fährt auf Austria ab!

Dunstproblem in Down Under: Gerade Millionenstädte wie Sidney kämpfen mit Verkehrsproblemen und den resultierenden Abgasen. Die Lösung: Emissionsfreie E-Mobilität. Eine Innovation aus Niederösterreich könnte dabei bald als Blaupause dienen.

Schon einmal von der „Parramatta Light Rail“ gehört? Wer kein ausgewiesenes Faible für das Verkehrssystem in Australien hat, wohl eher nicht. Dort aber ist die Entwicklung des Großraums West-Sydney ein zentrales Anliegen der zuständigen Regierung des Bundesstaates New South Wales. Und besagte „Parramatta Light Rail“ ist dabei einer der wichtigsten Bausteine.

Mitte 2024 soll die neue zweispurige Straßenbahn in Betrieb gehen und bis 2026 sukzessive ausgebaut werden. Am Ende wird sie auf rund zwölf Kilometer täglich rund 28.000 Fahrgäste von A nach B bringen. Was aber ist so spannend an einer Straßenbahnlinie am anderen Ende der Welt? Ohne österreichische Unterstützung wäre dieses grüne Großprojekt nie auf Schiene gekommen!

Down Under fährt auf Niederösterreich ab

Am Anfang der Geschichte steht aber der spanische Fahrzeughersteller CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles), der von der lokalen Regierung den Auftrag für dieses groß dimensionierte E-Mobilitätsprojekt zugesprochen bekam. Konkret vereinbart wurde die Lieferung von insgesamt dreizehn siebenmoduligen „Urbos“-Stadtbahnwagen mit je 45 Metern Länge.

E-Mobilität Australien
Sollen u.a. Sidneys Abgasproblem lösen: Die hochmodernen „Urbos“-Stadtbahnwägen mit E-Antrieb.Foto: TSA

Diese „Urbos“-Fahrzeuge gehören zur bislang innovativsten Generation von Straßenbahnen des europäischen Herstellers. Sie laufen mit hochmodernen energieeffizienten Elektromotoren. Genau diese sind die Spezialität des Wiener Neudorfer Maschinenbauers Traktionssysteme Austria (TSA).

Als weltweit führender Hersteller für Traktionsantriebe hat TSA bereits Projekte in rund 60 Ländern auf seiner Referenzliste stehen. Beispielsweise sitzt man in den USA oder Indien bald in Zügen mit Österreichbezug. Auch Metros in Spanien oder Straßenbahnen in Norwegen, Estland und Israel sind mit Motoren-Know-how aus Niederösterreich unterwegs. Und jetzt also Australien.

E-Mobilität
Traktionssysteme Austria investiert nachhaltig in Niederösterreich: Investitionen in Höhe von rund 10 Mio. Euro sollen die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und die Produktion am Standort Wiener Neudorf sichern.Foto: TSA

Stadtverkehr ohne Emissionen

Ausgestattet mit einem dualen Antriebssystem können die Motoren dort elektrisch oder mittels Batterie betrieben werden. Letztere Variante macht Oberleitungen obsolet! Ein Umstand, der wiederum dafür sorgt, dass man sich in Australien sehr viel von diesem neuen Konzept erwartet. Mit derartigen neuen Verkehrslösungen made in Austria hofft man, die Abgasprobleme in der Millionenstadt Sydney in den Griff zu bekommen. Das Projekt könnte demnach als Blaupause für Mobilitätslösungen in weiteren urbanen Ballungsräumen dienen.

Die Partnerschaft zwischen CAF und TSA im entlegenen Australien ist damit ein gutes Beispiel, wie österreichische Unternehmen mit ihrer Technologie und Expertise im Bereich E-Mobilität auch international punkten, heißt es aus dem Unternehmen. Die Elektromotoren aus Wiener Neudorf jedenfalls bringen die „Parramatta Light Rail“ in Sydney auf die Überholspur der emissionslosen Mobilität und leisten einen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssituation in der Großstadt. In diesem Fall darf man Austria und Australia dann einmal gerne in einen Topf werfen.

GUT ZU WISSEN

Traktionssysteme Austria (TSA) produziert mit knapp 610 Beschäftigten in Wiener Neudorf und weiteren Standorten im Ausland elektrische Maschinen und Getriebe für Schienenfahrzeuge auf der ganzen Welt.

Die Expertise reicht dabei von der Entwicklung neuer Konzepte über Tests bis hin zum Bau von Prototypen für emissionsarme Motoren, Getriebe, Generatoren und Antriebe.

In den letzten zwanzig Jahren wurden rund 71.400 Maschinen von Traktionssysteme Austria in Betrieb genommen. Der Jahresumsatz im Geschäftsjahr 2022 betrug 108,3 Millionen Euro.

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