Über Nacht verloren sie alles, ihre Heimat wurde zum Katastrophengebiet. Die Bilder aus der Ukraine erschüttern, setzen gleichzeitig aber auch eine unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft in Bewegung. Die Initiative „Unsere Industrie hilft“ soll die Kräfte der heimischen Industrie bündeln und Unterstützung leisten, wo sie am dringendsten gebraucht wird.
Es ist die am schnellsten wachsende Flüchtlingskrise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Rund drei Millionen Ukrainer und Ukrainerinnen mussten bereits ihre Heimat verlassen. Die meisten von ihnen flohen in die direkten Nachbarländer Polen, Slowakei, Ungarn und Rumänien. Immer mehr Menschen kommen aber auch nach Österreich. Und je länger der Krieg dauert, desto mehr schwindet die Hoffnung auf eine rasche Rückkehr in die Ukraine. Die größte Herausforderung ist es nun, genügend Quartiere für die Vertriebenen zu finden.
Industriellenvereinigung hilft beim Helfen
Die Industriellenvereinigung hat daher die Initiative „Unsere Industrie hilft“ ins Leben gerufen, um Unternehmen, die einen Beitrag leisten wollen – und davon gibt es viele –, zu unterstützen schnell und punktgenau Hilfe zu leisten. „Wir sind tief betroffen von der Not und dem Leid der Menschen in der Ukraine und jenen, die bereits zu uns geflüchtet sind“, sagt IV-Präsident Georg Knill. „Als Industrie möchten wir diesen Menschen schnell, unbürokratisch und wirksam helfen. Dies gilt insbesondere für die rasche Bereitstellung von geeigneten Nachbarschaftsquartieren.“
„Wir sind tief betroffen von der Not und dem Leid der Menschen in der Ukraine und jenen, die bereits zu uns geflüchtet sind“
Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung
Betriebe sind deshalb aufgerufen, falls möglich, Hallen, Lagerräume, Schulungszentren oder leere Büroräumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, damit diese vorübergehend zu Unterkünften für Geflüchtete umfunktioniert werden können. Darüber hinaus spendet die IV unter anderem Schlafsäcke und hat eine eigene Hotline eingerichtet, damit Unternehmen sich darüber informieren können, was am meisten gebraucht wird und wie man wo helfen kann.
Vier Millionen Euro gespendet
Bisher haben – laut Kenntnisstand der IV – bereits mehr als 40 Betriebe aus der heimischen Industrie Unterkünfte unterschiedlicher Größe zur Verfügung gestellt, aber auch dringend benötigte Hilfsgüter sowie Geld gespendet. Allein bis Anfang dieser Woche waren bereits mehr als vier Millionen Euro zusammengekommen, und die Welle der Hilfsbereitschaft reißt nicht ab, meint der IV-Präsident: „Es ist beeindruckend, wie viel Unterstützung die Unternehmen in kürzester Zeit bereits geleistet haben. So traurig die derzeitige Lage ist, so froh stimmt mich das hohe Maß an Hilfsbereitschaft, das wir in der Industrie erleben.“
Die Task-Force „Unsere Industrie hilft“ erreichen Unternehmen, die ebenfalls unkompliziert Hilfe leisten wollen unter Industrie.hilft@iv.at oder unter der Hotline 0664 841 29 23.