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Kaum zu glauben: Der Lockdown macht uns kurzsichtig!

Augen auf: Wie die Brillenwelt in Zukunft digitaler wird und warum wir durch die Corona-Pandemie schlechter sehen.

Hand aufs Herz: Wie lange sitzt du heute bereits vor dem Bildschirm? Ein paar Stunden? Ist da vielleicht sogar ein leichtes Brennen in den Augen? Im modernen Alltag gehören Symptome wie diese bereits zur Normalität – und das ist im wahrsten Sinne des Wortes sehr kurzsichtig. Denn unser vermehrter Bildschirmkonsum schadet auf lange Sicht der Sehkraft. Das belegen nun auch immer mehr Studien zum Thema.

Macht uns der Lockdown kurzsichtig?

Eine der größten Studien in China untersuchte beispielsweise die Daten von mehr als 120.000 Schulkindern zwischen sechs und 13 Jahren. Das Ergebnis zeigte, dass vor allem die Kurzsichtigkeit im Pandemie-Jahr 2020 drastisch zugenommen hat. Bei Kindern im Alter zwischen sechs und acht Jahren konnte die Sehschwäche verglichen mit den Vorjahren sogar bis zu dreimal häufiger festgestellt werden. Die Hauptursachen davon sind neben der vermehrten Bildschirmzeit durch Distance Learning und Co. vor allem der fehlende Ausgleich. Besonders für Kinderaugen, die sich noch im Wachstum befinden, sind Bewegung an der frischen Luft und viel Abwechslung im Augenfokus essenziell. 

Wenn Spielplatz-Dates und Co. fehlen, passiert es also schnell, dass sich der Blick auf die Entfernung zum Computer-, Smartphone- oder Fernsehdisplay beschränkt, was Kurzsichtigkeit begünstigt. Und was für Kinder im Besonderen gilt, ist natürlich auch für Erwachsene ratsam. Mit ein paar Tricks können vor allem BrillenträgerInnen die Augen ganz einfach auch an langen Homeoffice-Tagen schonen.

Mit voller Sehkraft ins Weltall

Was eine moderne Brille alles können muss, weiß man bei der österreichischen Marke Silhouette wohl am besten. Im Jahr 1999 gelang ihr mit der nur 1,8 Gramm leichten schrauben-, scharnier- und randlosen Brille „Titan Minimal Art“ eine Weltneuheit. Seitdem haben die fast schwerelosen Brillen des oberösterreichischen Unternehmens schon 36-mal AstronautInnen ins Weltall begleitet. Nichtsdestotrotz befasst man sich heute im Linzer Headquarter vorwiegend mit irdischen Problemen. Michael Schmied, Chief Marketing Officer bei Silhouette, erzählt uns, welchen Herausforderungen sich die Brillenindustrie derzeit und in Zukunft stellt: 

„Die Brillenwelt verändert sich laufend. In den vergangenen Monaten konnte in zahlreichen Studien und Beobachtungen belegt werden, dass die Sehkraft sich durch die vermehrte und konzentrierte Bildschirmarbeit im Homeoffice verändert, auch bei jüngeren Menschen. Fehlsichtigkeiten und Probleme mit den Augen mehren sich, wodurch auch die Nachfrage nach neuen, präventiven Produkten und Brillenverglasungen steigt.“ 

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Foto: Silhouette

Wenn Augen blaumachen

Dabei gibt es unterschiedliche Lösungen für unterschiedliche Probleme. Da wäre beispielsweise der Schutz vor Blaulicht, das durch Bildschirme ausgestrahlt wird und die Netzhaut erwiesenermaßen schädigt. Dies kann durch die Nachtmodus-Funktionen von Laptop, Smartphone und Co. zwar minimiert werden; effektiver ist es aber, die Strahlung mit eingebauten Blaulichtfiltern in den Brillengläsern gleich direkt vor dem Auge abzublocken. Die Nachfrage für solche Schutzfilter wird in Zukunft stetig steigen, wie Michael Schmied prognostiziert:

„Silhouette bietet schon seit Längerem optische Gläser für Bildschirmarbeit, sogenannte Nahkomfortgläser oder auch Spezialgläser mit hochwertigem Blaulichtschutz, an. Wir arbeiten laufend an innovativen Weiterentwicklungen. Durch neue Arbeitsmodelle wie etwa Homeoffice rechnen wir auf jeden Fall auch in Zukunft mit vermehrter Nachfrage.“

Michael Schmied, Chief Marketing Officer bei Silhouette

Ein weiterer Faktor, der unsere Augen schneller ermüden und frühzeitig altern lässt, ist UV-Licht. Durch Sonneneinstrahlung, den Halogenlampen zu Hause oder in Autoscheinwerfern ist es nicht nur im urbanen Bereich allgegenwärtig. Umso wichtiger also, auch hier vorzusorgen. Viele BrillenanbieterInnen setzen daher bereits auf Gläser mit eingebauten UV-Filtern, nicht nur bei Sonnenbrillen, sondern auch bei optischen Modellen. 

Grünes Licht für Digitalisierung

Wir sitzen also alle zu viel vor dem Bildschirm. Dass die Brillenbranche aber dennoch voll auf Digitalisierung setzt, gehört zu den Dilemmas unserer modernen Zeit. Umso wichtiger ist es, dabei den idealen Nutzen aus beiden Welten zu ziehen – Online und Offline müssen Hand in Hand arbeiten. Digitale Maßnahmen sollen OptikermeisterInnen demnach unterstützen, anstatt sie zu ersetzen, wie Michael Schmied bestätigt: „Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt, und es entstehen dadurch auch neue Berufsbilder. Der Virtual Try-On ist beispielsweise ein Service für KonsumentInnen, die Brillen bequem zu Hause probieren wollen und danach mit besseren Vorstellungen zum Beratungsgespräch zu den OptikerInnen kommen können.“ 

Das könnte vor allem in der derzeitigen Pandemie eine Erleichterung für beide Seiten sein. Denn OptikerInnen zählen tatsächlich nicht zu den körpernahen Berufen, obwohl bei Dioptrienmessungen und Brillenanpassungen naher Körperkontakt nicht zu vermeiden ist. Diese sind für KundInnen auch ohne negativen Corona-Test zugänglich und damit ein Risiko für jede Optikerfachkraft. Da lohnt es sich also, vor Ort möglichst viel Zeit und Kontakt zu sparen.

Die Brillenmesse der Zukunft

Auch digitale Showrooms scheinen ein Zukunftsmodell zu sein. „Online-Showrooms eröffnen uns als Brillenmarke und -hersteller die Möglichkeit, den Kontakt mit den Optikerfachleuten auch digital zu pflegen und ihnen die aktuellen Kollektionen und Services unkompliziert und mit einem guten Überblick zu präsentieren“, sagt Michael Schmied. Die Brillenmesse der Zukunft also. Um lokale OptikerpartnerInnen dennoch zu unterstützen und Online-Kundschaft mit dem stationären Handel zu verbinden, gründete man die Initiative „Buy Local“. „Es dürfen keine Diskrepanzen zwischen On- und Offlinewelt bestehen, denn trotz der zunehmenden Digitalisierung bewegen sich EndkonsumentInnen weiterhin in beiden Welten“, so Schmied weiter. 

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Zuhause aussuchen, beim Profi anpassen lassen: Silhouette setzt auf digitale Lösungen.Foto: Silhouette

Zu Hause gustieren, bei FachberaterIn abholen

Seit Dezember 2020 ist es beispielsweise möglich, mit dem Virtual Try-On auf silhouette.com das Sortiment optischer Brillen und Sonnenbrillen rund um die Uhr von zu Hause aus genauestens zu betrachten und die Modelle virtuell anzuprobieren. KundInnen aus Österreich und Deutschland können darüber hinaus online einen Termin für eine individuelle Beratung im Optikfachgeschäft ihrer Wahl vereinbaren. Die professionelle Beratung, die Anpassung der Brille und der Kauf erfolgen wie bisher im Fachgeschäft in der Nähe. Und es ist wichtig, dass das so bleibt, stimmt Michael Schmied zu: 

„Die persönliche Beratung bei den OptikerInnen bleibt nach wie vor essenziell beim Brillenkauf als auch bei der Anpassung, ebenso das physische Anprobieren und Erleben der Brille.“

Außerdem fügt er hinzu: „Gewicht und Haptik kann man online nicht erleben, ebenso wenig die ergonomische Anpassung und noch vieles mehr. Online hingegen kann man mit der großen Produktauswahl und einer kompletten Farbauswahl punkten, Brillen bereits individuell zusammenstellen und diese dann gleich virtuell in vertrauter Umgebung anprobieren.“

Augen auf und raus!

Beim Thema Digitalisierung gilt also dasselbe wie beim Bildschirmkonsum: Die Balance ist wichtig. Trotz all den Vorzügen der digitalen Welt sollte man ruhig öfter den Stecker ziehen und den Blick fürs Wesentliche schärfen. Das darf man gerne wörtlich nehmen, denn für den Erhalt unserer Sehkraft gilt: nicht zu lange auf einen Gegenstand im Nahbereich schauen. Da macht es übrigens keinen Unterschied, ob es sich dabei ums Smartphone oder ein spannendes Buch handelt. Entscheidend ist es, regelmäßig aufzublicken, damit das Auge den Nahbereich verlässt und der Blick in die Ferne schweifen kann. Darum: Die heilige Bildschirm-Dreifaltigkeit im Lockdown – Computer, Smartphone und Fernseher – öfter mal durchbrechen und den Augen regelmäßige Pausen gönnen. Aus dem Fenster schauen, den Blick schweifen lassen und Bewegung im Freien machen. Und? Bist du schon unterwegs, oder müssen wir noch weiterreden?

Glasklare Sicht

Mit Sitz in Linz, beschäftigt Silhouette International Schmied AG weltweit rund 1.600 MitarbeiterInnen. Das Familienunternehmen ist mit 13 eigenen internationalen Vertriebsgesellschaften Marktführer bei randlosen Brillen. Der Exportanteil liegt bei 95 Prozent, die Brillen sind in über 100 Ländern erhältlich. Seit 2017 ist das Unternehmen Komplettanbieter für Fassungen und Gläser made in Austria. Im Jahr 2019 wurden rund 1,6 Millionen Brillen weltweit verkauft.

Credits Artikelbild: Silhouette

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