Zoom-Tricks

Im Zoom-Meeting gut rüberkommen? So geht’s!

Video-Meetings haben etwas von einer Fernsehdiskussion. Nur dass jede und jeder selbst für Haare und Make-up, den Hintergrund, die Beleuchtung und die Kameraposition zuständig ist. Klar, das birgt so einige Gefahren. Aber auch Chancen! Also: Zoom-Tricks ausgepackt!

Wenn hinter der Person, die gerade spricht, ein unsagbar hässliches Gemälde hängt, die Beleuchtung stark an das Blair Witch Project erinnert oder die Kamera schlecht positioniert ist, kann der Vorschlag noch so interessant sein – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind so abgelenkt, dass sie dem Inhalt nicht folgen können. Deshalb ist das Setting genauso wichtig wie das, was man zu sagen hat. Mit diesen Zoom-Tricks bist du für deinen großen Auftritt jedenfalls ideal gerüstet. Vor allem, wenn du dich auch an die Zoom-Eitekette hältst – aber das ist eine andere Geschichte.

Zoom-Tricks für: Die perfekte Beleuchtung

Natürliches Tageslicht

Natürliches Tageslicht ist am besten. Solange sich die Sonne nicht hinter dir befindet. Wer mit dem Rücken zum Fenster sitzt, wirkt schnell wie jemand, der ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen wurde. Platziere also, wenn möglich, Schreibtisch, Laptop und Webcam so, dass dir das natürliche Tageslicht ins Gesicht fällt. Manchmal kommt es vor, dass dadurch zwar das Gesicht gut ausgeleuchtet ist, nicht aber der Hintergrund (was von Vorteil sein kann, wenn dort Unordnung herrscht). Auch wenn die Versuchung groß ist, zusätzlich zur natürlichen Lichtquelle eine künstliche einzusetzen, lass’ es lieber bleiben. Denn wegen der unterschiedlichen Farbtemperaturen können sich sowohl der Orange-Anteil als auch der Blau-Anteil erhöhen. Beides wirkt wenig vorteilhaft.

Künstliche Lichtquellen

Steht kein natürliches Licht zur Verfügung, ist man auf Lampen angewiesen. Ein Fehler, den viele machen, ist, die Schreibtischlampe direkt aufs Gesicht zu richten. Das erzeugt nicht nur unschöne Schatten, es fühlt sich auch unangenehm an, speziell bei längeren Meetings. Wenn man die Lampe stattdessen auf die gegenüberliegende Wand richtet, erzielt man einen besseren Effekt.  

Zoom-Tricks
Wichtiger Hinweis: Wer bei einem Video-Meeting die Schreibtischlampe direkt aufs eigene Gesicht richtet, erzeugt nicht nur einen eher bedrohlichen Effekt – es ist auf Dauer auch echt unangenehm.Foto: Adobe Stock | Nimito

YouTuber empfehlen übrigens den Selfie-Trick, um herauszufinden, wo man den Laptop am besten platziert. Dafür richtet man das Handy vor das Gesicht, als würde man ein Selfie machen, spaziert damit durch die verschiedenen Räume und entscheidet dann, welches Eck einem am meisten schmeichelt.

Zoom-Tricks für: Der richtige Hintergrund

Wer seine Videokonferenzen von zu Hause aus abhält, lädt damit die anderen TeilnehmerInnen automatisch in die eigenen vier Wände ein. Das kann man nutzen, um eine andere Seite von sich zu zeigen. Etwa indem man die teure Vase etwas in den Vordergrund rückt oder die Pokale (aus Kinderzeiten – so genau sieht man das eh nicht) ins Bücherregal stellt. Neben die gesammelten Werke der Weltliteratur. Jeder Gegenstand, der zu sehen ist, sagt etwas über einen aus. Darüber sollte man sich im Klaren sein und alles, was nicht zu der Botschaft passt, die man vermitteln möchte, wegräumen.

Versteckte Botschaften

Für ihre Rede beim Parteitag der Demokraten, in der es unter anderem um Bildung und Kinderbetreuung ging, nutzte Senatorin Elizabeth Warren passenderweise ein Klassenzimmer als Kulisse.

Elizabeth Warren Zoom Expert
US-Senatorin hat sich zuletzt als wahre Zoom-Expertin hervorgetan, indem sie im Hintergrund geheime Botschaften versteckte.Foto: Tim Pierce, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Sie – oder besser gesagt: ihre PR-BeraterInnen – ging aber noch einen Schritt weiter und platzierte versteckte Botschaften im Hintergrund. So waren in einem Regal die Spielzeugbuchstaben BLM aufgestellt – für Black Lives Matter. Aufmerksame ZuseherInnen konnten auch die Buchstaben DBFH („Dream Big, Fight Hard“, ihr Wahlkampfslogan), die Freiheitsstatue (die ihr als Inspiration für ihre Kampagnenfarben gedient hatte) und die Zahlen 11 3 20 (das Datum des Wahltages) erkennen.

Hinter mir die weiße Wand

Wer weder Lust auf versteckte Botschaften noch aufs Aufräumen hat, setzt sich am besten vor eine weiße Wand oder hängt ein weißes Tuch auf, um Wäscheberge, den verstaubten Hometrainer oder den sichtlich mitgenommenen Katzenkratzbaum dahinter verschwinden zu lassen.

Zoom und alle anderen Videocall-Abieter bieten aber auch die Funktion an, mit der man den Hintergrund ändern und sich mit einem Click an den Strand oder ins Weltall beamen kann. Oder Sie laden Ihre eigenen Fotos hoch, z. B. eines vom aufgeräumten Wohnzimmer. Ob das allerdings dann wirklich professionell rüberkommt, muss jeder für sich situationsabhängig entscheiden.

Zoom-Tricks für: Der richtige Kamerawinkel:

Von oben gefilmt sehen die meisten Menschen besser aus. Deshalb macht es Sinn, die Kamera auf oder knapp über der eigenen Augenhöhe zu platzieren. Wer ein Notebook/Laptop verwendet, kann z. B. dicke Bücher darunter stellen. Profis empfehlen außerdem, die Schokoladenseite leicht im Profil zu zeigen. Ein bisschen nachhelfen kann man auch mit der Weichzeichnerfunktion die Zoom und ähnliche Tools haben, um Falten und andere Makel einfach wegzuradieren.

Noch ein Tipp für alle, denen es schwerfällt, im Gespräch in die Kamera zu sehen: Kleben Sie einen Pfeil direkt neben die Linse. So wissen Sie immer, wohin Sie Ihren Blick richten müssen.

Fazit:

Es sind ein paar einfache Handgriffe, die nur wenige Minuten in Anspruch nehmen, aber entscheidend für den Erfolg Ihres Zoom-Meetings sind. Einmal die Lampe umgestellt, den Laptop anders positioniert oder die Vase verrückt – und plötzlich hören die anderen einem aufmerksam zu.

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