Die Vereinigung der Österreichischen Industrie, besser bekannt als Industriellenvereinigung, wird 75! Wir verraten zur Feier des Jubiläumsjahres für jedes Lebensjahr ein überraschendes Detail aus der IV-Geschichte.
Der Schwarzenbergplatz im Herzen von Wien ist nicht nur ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, sondern auch die Adresse unzähliger bemerkenswerter Bauwerke. Darunter auch das Haus der Industrie – ein späthistoristischer Wiener Prachtbau aus dem Jahre 1909 und Sitz der Industriellenvereinigung. Dieses Jahr sorgt aber nicht nur die prächtige Fassade des historischen Gebäudes für Staunen, sondern auch die Pflanzen, die (temporär) an genau dieser ranken. Anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums wurde die graue Vorderseite des historischen Hauses von der Industriellenvereinigung kurzerhand mit einer auffälligen Fassadenbegrünung geschmückt. Ein optischer Hingucker, keine Frage.
Es gibt aber freilich noch mehr Gründe, sich die heimische Industrie einmal näher anzusehen. Schließlich ist sie „ein unerschütterlicher Fels in der Brandung der heimischen Volkswirtschaft mit einer starken, unabhängigen Interessenvertretung seit vielen Jahrzehnten an ihrer Seite“, so Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung beim diesjährigen Tag der Industrie. Bereits seit 1946 setzt sich die Industriellenvereinigung als freiwillige und unabhängige Interessenvertretung der österreichischen Industrie für die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Österreich ein. „Wir sind seit 75 Jahren Teil und Treiber der industriellen Erfolgsgeschichte unseres Landes – darauf sind wir stolz, das ist unser Ansporn für die Zukunft.“
75 Jahre voller Fortschritt
Apropos Zukunft: Als Erste in Österreich entwickelte die Industriellenvereinigung dieses Jahr eine Industriestrategie mit Empfehlungen bis 2040. „Denn es reicht nicht, nur an morgen zu denken. Wir müssen uns heute schon fragen, was in einem Jahr und in zehn oder zwanzig Jahren ist. Erfolg ist kein Selbstläufer. Er braucht dafür eine kluge, zukunftsgerichtete Standortpolitik“, plädiert Knill. Dabei werden in den nächsten Jahren vor allem Innovation, Technologie, Qualifizierung und Digitalisierung auf der Agenda der österreichischen Industrie stehen. Denn: „Wenn wir auch in zehn, zwanzig oder fünfzig Jahren noch erfolgreich sein wollen, wenn wir die Zukunft für kommende Generationen positiv gestalten wollen, dann geht das nur mit Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, und Menschen, die das können. Jetzt liegt es an uns.“
1. Kultur meets Industrie
Das Präsidium der Industriellenvereinigung hat im Frühjahr 1962 beschlossen, mit der Stiftung des Anton Wildgans-Literaturpreises die kulturfördernde Tätigkeit der österreichischen Industrie weiter auszubauen.
2. Der österreichische Staatsvertrag
Dieser wurde am 14. Mai 1955 im Großen Festsaal des Industriehauses ausgehandelt, eher er einen Tag später im Schloss Belvedere endgültig unterzeichnet wurde.
3. 4.500 Betriebe
So viele Mitglieder aus Kreditwirtschaft, Infrastruktur, industrienaher Dienstleistungen und dem produzierenden Bereich zählt die Industriellenvereinigung und vertritt somit ihre Anliegen.
4. Fleißiger Industrienachwuchs
Um sich der aktiven Mitarbeit der jüngeren Mitglieder sicher zu sein, wurde im Jahr 1947 die Junge Industrie (JI) als „Jugendsektion“ der Industriellenvereinigung gegründet.
5. Erste überregionale Interessenvertretung
Vorläufer der Industriellenvereinigung war der 1862 gegründete „Verein der Industriellen“. Dieser war der erste rein industrielle fach- und regionalübergreifende Interessensverband in Österreich.
6. Bombenangriff im Februar 1944
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Dach und einige Büros des Industriehauses bei einem Fliegerangriff auf die Stadtbahnlinie, die heutige U4, beschädigt. Von weiteren Kriegsschäden blieb das Haus der Industrie glücklicherweise verschont.
7. Zwischen 18 und 40 Jahren
So alt sind die Mitglieder der Jungen Industrie. Diese stellt sich übrigens aus JungunternehmerInnen, ManagerInnen, Führungskräften und engagierten Personen aus Industrie und industrienahen Bereichen zusammen – sie sind auch Mitglieder der Industriellenvereinigung.
8. Zukunftsdenken
Bis 2030 soll es Österreich unter die Top-3-Digitalisierungsvorreiter in Europa schaffen. Die Industriellenvereinigung hat dazu in einem breit angelegten Prozess einen digitalen Aktionsplan entwickelt.
9. Interner Wettbewerb
Prof. Karl König wurde 1906 bis 1909 mit dem Bau des Industriehauses beauftragt, nachdem er sich in einem internen Wettbewerb gegen seine Konkurrenz durchsetzen konnte. Er war einer der angesehensten Architekten seiner Zeit.
10. Garant für Beschäftigung
Industrie und Bauwirtschaft sichern direkt Arbeitsplätze für mehr als 990.000 Menschen.
14. Stets den Überblick
Die Industriellenvereinigung führt seit 2009 regelmäßig Erhebungen durch, um die Bedeutung von MINT-Qualifikationen und die Personalsituation in führenden Unternehmen abzubilden.
15. Grüne Industrie
Der industrielle Energieverbrauch ist in den vergangenen 30 Jahren um die Hälfte weniger gestiegen als die Wertschöpfung.
16. Gütesiegel für Schulen
Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, der Wissensfabrik Österreich und der Pädagogischen Hochschule Wien verleiht die Industriellenvereinigung jährlich das MINT-Gütesiegel an Bildungseinrichtungen mit innovativen Lehrmethoden.
17. IV-TEACHER’S AWARD
Seit 2008 wird diese Auszeichnung von der Industriellenvereinigung an engagierte Pädagoginnen und Pädagogen in Kindergärten und Schulen verliehen.
18. Mehr als 30 Jahre
So lange ist es nun her, seit das IV-Traineeprogramm ins Leben gerufen wurde. In diesem durchlaufen TeilnehmerInnen verschiedene Stationen in Unternehmen, Institutionen, Organisationen und Fachbereichen der Industriellenvereinigung.
19. Ohren auf
The Young Leaders Circle Podcast ist der Podcast für Young Potentials und aufstrebende Führungskräfte – selbstverständlich mentored by Industriellenvereinigung.
20. Kaiserliche Eröffnung
Die feierliche Eröffnung des Industriehauses erfolgte am 25. März 1911 durch Kaiser Franz Josef I.
21. MINT-Girls Challenge
So heißt der von der Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration, der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort und der Industriellenvereinigung ins Leben gerufene Ideenwettbewerb, der das Interesse von Mädchen für MINT-Ausbildungen wecken soll.
22. Haus der Industrie als Fernsehstar
Das Haus der Industrie öffnete für den Dreh der ORF 3-Dokuserie „Habsburgs Ringstraßenbarone“ seine Pforten. Außerdem wurde die Sendung „Wir sind Kaiser“ im Großen Saal des Industriehaus aufgezeichnet.
23. Festspiele der Wirtschaft
2021 fanden zum zweiten Mal der „Salzburg Summit“ statt, eine von der Industriellenvereinigung gemeinsam mit der Unternehmerin Gabriela Spiegelfeld ins Leben gerufene Konferenz, bei der sich Wirtschaftsgrößen mit politischen Gästen mischen und neue Visionen entstehen.
27. Stolzer Sponsor
Die Industriellenvereinigung ist Sponsor des Pride Biz Austria – einem Forschungspreis für wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit der Situation von Schwulen, Lesben und Transgender-Personen in Wirtschaft und Arbeitswelt beschäftigen.
28. Rund 2.500 Unternehmen
So viele Industriebetriebe in Österreich beschäftigen sich mit Umwelttechnologien und exportieren diese auch.
29. 160 „Hidden Champions“
Das ist die Anzahl an heimischen Unternehmen, die entweder eine Top-3-Position auf dem Weltmarkt oder die Nummer eins auf einem Kontinent belegen. Drei von vier kommen dabei übrigens aus der Industrie.
30. 30-jährige Partnerschaft
Dieses Jubiläum feierte die Industriellenvereinigung im Jahr 2020 mit der Garde des österreichischen Bundesheers.
31. Heimische Industrie als treibender Ausbildungsmotor
70 Prozent der heimischen Industrieunternehmen bilden ihre Fachkräfte selber aus.
32. Industrie virtuell erleben
Mithilfe der Explore Industry-App der Industriellenvereinigung und der Wirtschaftskammer Steiermark können Industriebetrieb dank Augmented Reality auf Smartphone oder Tablet erforscht werden.
33. Ein Geschenk für den Dalai Lama
Die Junge Industrie ließ anlässlich ihres Kongresses zum Thema Freiheit 2011 eine Glocke als Geschenk für den Dalai Lama gießen.
34. Rund 104.000 Euro
So viel nehmen heimische Industriebetriebe im Durchschnitt für die qualitativ hochwertige Lehrlingsausbildung in die Hand.
35. Gebrüder Thonet sorgten für Stil
Der weltberühmte Möbelhersteller Gebrüder Thonet bekam den Auftrag über 324 Sessel für den großen Festsaal im Haus der Industrie.
36. Lichtblauer Plüsch
In dieser äußerst herausstechenden Farbe wurden verschiedene Möbel im Buffetraum des Industriehauses, wie etwa Stühle, Fauteuils und kleine Tische, überzogen. Im Laufe der Jahre ist dieser allerdings durch Mottenfraß schadhaft geworden.
40. Eine Million Schilling
Das war die beeindruckende Summe, die die Industriellenvereinigung 1950 der österreichischen Forschung widmete. Das sind umgerechnet rund 72.673 Euro.
41. Ein digitales Österreich
In den nächsten Jahren sollen 20 Prozent mehr MINT- und Digital-Talente in Österreich ausgebildet werden. So lautet die ambitionierte Vision der Industriellenvereinigung für ein digitales Österreich 2030+.
42. Stalinplatz 4
So benannte der Alliierte Rat die Adresse Schwarzenbergplatz 4 während ihrer Besetzung des Industriehauses von 1945 bis 1955.
43. Erster TV-Auftritt
1964 konnte sich die Industriellenvereinigung erstmals in das österreichische Fernsehprogramm einbringen. Damals wurden die Leistungen der Industrie anlässlich der „Österreich-Wochen“ vorgestellt.
44. Frühes Umweltbewusstsein
Umweltschutz wurde in der Industriellenvereinigung früh ernst genommen. Bereits im Jänner 1971 wurde ein „Komitee für Raumordnung und Umweltschutz“ ins Leben gerufen.
45. 300 StudentInnen
So vielen heimischen Studierenden ermöglichte die Industriellenvereinigung 1991 mittels Stipendien ein Studium in einem anderen Land.
46. Neuer Name, gleiches Ziel
Die Industriellenvereinigung selbst wurde 1996 von „Vereinigung Österreichischer Industrieller“ in „Vereinigung der Österreichischen Industrie“ umbenannt. Die Kurzbezeichnung Industriellenvereinigung, kurz IV, blieb bis heute erhalten.
47. 14.000 Lehrlingen
Mit so vielen Lehrlingen zählt der Industriebereich zu den wichtigsten Lehrlingsausbildnern des Landes.
48. Rund 75.000 Gäste
So viele Menschen besuchen das Haus der Industrie bei mehr als 2.100 Veranstaltungen pro Jahr – freilich nur unter normalen Umständen. Das Haus der Industrie ist also nicht nur Heimat der Industriellenvereinigung, sondern auch eine äußerst beliebte Eventlocation.
49. Schlank & effizient aufgestellte Organisation
Trotz ihrer zahlreichen Aktivitäten in allen neuen Bundesländern und in Brüssel, besteht die Industriellenvereinigung nur aus knapp über 140 Mitarbeiterinnen & Mitarbeitern.
53. Exportland Österreich
Jährlich werden Waren im Wert von über 15.000 Euro pro EinwohnerIn exportiert.
54. 2.344,016,59 Kronen
Das ist die endgültige Gesamtbaukostensumme des Industriehauses.
55. 15 Prozent
So viel mehr Arbeitsplätze als noch vor zehn Jahren bietet die Industrie in Österreich aktuell.
56. Industriestrategie 2040
Zum 75-jährigen Jubiläum hat die Industriellenvereinigung die Industriestrategie 2040 vorgelegt. Dabei sollen bis 2040 vor allem Innovation, Technologie, Qualifizierung und Digitalisierung bis 2040 gefördert werden.
57. Industrie als Vorreiter in Sachen Klimaschutz
Die Industrie ist beim Klimaschutz kein Bremser, sondern vielmehr ein Vorreiter. Die österreichische Papierindustrie hat etwa ihre CO2-Emissionen pro Tonne Papier seit 1990 um 40 Prozent reduzieren können.
58. Industrie, Wirtschaft, Ethik und Religion
In Kooperation mit der Katholischen Privat-Universität Linz (KU) wird von der Industriellenvereinigung der Pater Johannes Schasching SJ-Preis für die Förderung des Dialogs von Wirtschaft, Ethik und Religion an Studierende und junge WissenschafterInnen verliehen.
59. „Panel 50“
Die Industriellenvereinigung hat ein umfassendes Standortpanel, das „Panel 50“, zur Einschätzung der Standortqualität Österreichs und der aktuellen wirtschaftspolitischen Maßnahmen entwickelt.
60. Heimische Industrie in Brüssel
Bereits 1988 gründete die Industriellenvereinigung ein permanentes Büro in Brüssel. Dort fungiert sie als Schnittstelle zwischen europäischen EntscheidungsträgerInnen und EU-Institutionen.
61. Freiwillig und unabhängig
Die Industriellenvereinigung ist eine Organisation, die sich ausnahmslos aus freiwilligen Mitgliedsbeiträgen finanziert und daher völlig unabhängig agiert.
62. Ein Viertel der heimischen Top-Managerinnen und -Manager
So viele fahren laut einer aktuellen Einkommensstudie des Wirtschaftsforums der Führungskräfte (WdF) mit einem Elektro- oder Hybrid-Dienstwagen. Das liegt übrigens weit über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.
66. Wertschöpfung bleibt in Österreich
Der produzierende Sektor und die industrienahen Dienstleistungen stehen heute noch immer für mehr als die Hälfte der gesamten Wertschöpfung in Österreich.
67. Starke Stimme der heimischen Industrie
Durch ihre Mitgliedschaft beim europäischen Industrieverband BusinessEurope vertritt die Industriellenvereinigung die Interessen der österreichischen Industrie auch auf europäischer Ebene.
68. Mehr als 80 Prozent
So viel des heimischen Produktionssektors repräsentieren allein die rund 4.500 Mitglieder-Unternehmen der Industriellenvereinigung.
69. Investition in Bildung
Mit der Vergabe von 339 MINT-FH-Anfängerplätzen für das Studienjahr 2021/22 ist der Industriellenvereinigung ein weiterer Fortschritt für einen wettbewerbsfähigen Industriestandort gelungen.
70. 24.000 Arbeitsplätze
Allein 2018 wurden so viele zusätzliche Arbeitsplätze durch die Industrie in Österreich geschaffen.
71. Lehre ist cool
Seit 2017 soll mit der Lehrlingsinitiative INLEHRE die Attraktivität der Industrielehre aufgewertet werden. Vermarktet wird vor allem über die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram.
72. 10.000 AbonnentInnen
Das ist die Anzahl der Personen, die die offizielle Facebook-Seite der Industriellenvereinigung aktuell abonnieren.