SAG

Besser unter Biden: SAG goes USA!

Eigentlich wollte die Salzburger Aluminium Group schon vor Corona einen Standort in den USA etablieren. Doch Pandemie und Trump-Regierung verzögerten die Pläne. Unter Joe Biden startet man jetzt aber voll durch. Mehrere Großaufträge sind bereits unter Dach und Fach.

Es ist schon echt eine beachtliche Zahl an Fahrzeugen, die in den USA zugelassen sind. 244 Millionen PKW, LKW und Motorräder weist die Statistik aus. Es liegt also auf der Hand, dass dieser Markt für ein Unternehmen, das Bauteile für Autos und Lastwägen fertigt, ein ausgesprochen interessanter ist. Zumal durch die in den USA dank Tesla besonders massiv befeuerte Elektroautobranche richtig viel Bewegung im Markt und bei den Autobauern herrscht.

Unter der Regierung von Donald Trump hat sich der Schritt in die USA als höchst schwierig herausgestellt.

Karin Exner-Wöhrer, CEO der SAG

Kurz gesagt: Als Marktführer bei Aluminiumtanks für LKW und führender Hersteller von Leichtbaukomponenten für die Automotivebranche sind die USA für das Salzburger Unternehmen SAG wie geschaffen. „Wir haben schon vor drei Jahren gesehen, dass es hier für unsere Produkte ein sehr großes Potenzial gibt“, bekräftigt Karin Exner-Wöhrer, CEO der SAG, diesen Umstand. Vor allem bei LKW, dem SUV-Segment und im Bereich der Elektromobilität rechnete sie sich schon in der Vergangenheit Chancen aus.

SAG fertigt besonders hochwertige Bauteile

Schließlich ist die SAG darauf spezialisiert, hochleistungsfähige, aber extraleichte Aluminiumbauteile fertigen zu können, wie Exner-Wöhrer ausführt: „Die Rheocasting-Technologie der SAG passt sehr gut zu der wachsenden Nachfrage nach leichten Bauteilen mit hervorragenden Materialeigenschaften. Gewichtsreduktion ist für alle Hersteller ein wichtiges Asset, um die Treibhausgasemissionsziele besser zu erfüllen.“ Vor allem sei sie auch für die Reichweitenverlängerung bei Elektrofahrzeugen essenziell.

SAG
Corona und die US-Administration unter Donald Trump machten der SAG die Sache schwer.Foto: Facebook | Donald Trump
Erst mit dem frischen Wind den Joe Biden brachte, klappte für das Unternehmen der Schritt in die USA.Foto: Facebook | Joe Biden

Doch der Weg zum unternehmerischen Glück in den USA sollte sich als steiniger erweisen als erwartet. „Unter der Regierung von Donald Trump hat sich das als höchst schwierig herausgestellt“, erzählt die 49-jährige Managerin. Hintergrund: Für das Projekt USA hatte man einen schwedischen Mitarbeiter auserkoren, der aufgrund seines umfassenden Know-hows für diese Mission schlichtweg prädestiniert ist. Schließlich müsse ein möglichst umfassender Know-how-Transfer gewährleistet sein, um so ein Unterfangen erfolgreich auf den Boden bringen zu können. Doch aufgrund der rigiden Einreisebestimmungen war es schlichtweg nicht möglich, die nötigen Arbeitsvisa zu bekommen.

Neue Hoffnung für die SAG durch Joe Biden

Somit wurde vorerst der US-Markt wie auch schon in der Vergangenheit über zwei Standorte in Mexiko und einen neuen im kanadischen Ontario bespielt. Und dann kam Corona. Dennoch gelang es besagtem Mitarbeiter trotz Distanz, Sprachbarriere und Zeitverschiebung über digitale Wege zwei Aufträge in den USA zu akquirieren, berichtet Exner-Wöhrer stolz. Der ideale Boden also, um einen neuerlichen Anlauf zu starten.

SAG-CEO Karin Exner-Wöhrer: „Wir haben schon vor drei Jahren gesehen, dass es hier für unsere Produkte ein sehr großes Potenzial gibt.“Foto: Salzburger Aluminium Group

Und tatsächlich hat sich die Ausgangslage durch die neue Regierung unter Joe Biden dahingehend verändert, dass nun binnen weniger Monate ein neuer Standort in den USA eröffnet werden konnten. Die Salzburger Aluminium Group steuert ihr Neugeschäft in den USA somit von einer neugegründeten Vertriebsniederlassungen in North Carolina. Und diese trägt bereits weitere Früchte: Eine Kooperation mit der U.S.-Tochter eines großen deutschen Automobilzulieferers ist schon fix, um die steigende Nachfrage nach Leichtbaulösungen im Bereich Elektromobilität zu erfüllen. Drei Verträge zur Lieferung von Luftbehältern für Luftfederungssysteme und Rheocasting-Leichtbaustrukturteilen mit einem Auftragsvolumen von mehreren Millionen wurden bereits unterzeichnet.

Wenn man bedenkt, dass die Zeit der Wasserstoff-LKW bald gekommen sein wird, so darf man sich auf viele weitere Erfolgsmeldungen aus der SAG-Zentrale freuen. Schließlich ist man führend in der Entwicklung und Herstellung sogenannter Kryo-Tanks, die für den Transport von Wasserstoff zwingend notwendig sind.

Über die SAG

  • Die Salzburger Aluminium Group ist ein österreichisches Familienunternehmen.
  • Weltweit werden 1.100 MitarbeiterInnen (in Österreich: 200) beschäftigt.
  • Zwölf Standorte in Europa, Mexiko, Kanada und den USA.
  • Das Headquarter des auf die 1898 gegründete Salzburger Aluminium zurückgehende Unternehmens ist in Lend/Salzburg.
  • Die Exportquote beträgt über 90 Prozent.
  • Der Umsatz der gesamten Gruppe betrug 2020 rund 155 Mio. Euro.
Credits Artikelbild: Salzburger Aluminium Group

Das könnte dich auch interessieren

Lichtblick

Dir gefällt, was du hier liest?

Einfach "Fakt & Faktor" als Newsletter abonnieren!

Jetzt abonnieren