BioBloom

Blühende Hanfindustrie: Dafür ist ein Gras gewachsen

Vor sechs Jahren setzten sie die ersten Hanfpflanzen an, heute zählt der Familienbetrieb BioBloom zu Österreichs bekanntesten Hanf- und Bio-CBD-AnbieterInnen und exportiert seine Produkte sogar nach Japan. Eine sympathische und nachhaltige Erfolgsgeschichte „Made in Burgenland“.

Es gibt Berufswünsche, auf die Eltern erfahrungsgemäß mit einer gewissen Skepsis reagieren. HanfproduzentIn etwa ist so einer, ist er doch mit Assoziationen verknüpft, von denen nicht alle ganz legal sind. So staunte anfangs auch Elisabeth Denks Familie, als sie ihr unterbreitete, in Zukunft Hanf anbauen zu wollen. „Meine Familie ist schon über mehrere Generationen in der biologischen Landwirtschaft tätig. Somit ist mir in gewisser Weise ein Interesse für die Natur in die Wiege gelegt worden. Die Hanfpflanze habe ich schon immer sehr interessant gefunden und in ihr sehr viel Potenzial gesehen“, erklärt die Burgenländerin.

CBD vs. THC

Wobei man an dieser Stelle wohl kurz einwerfen sollte, worin der Unterschied zwischen Cannabidiolprodukten (kurz CBD), also jenen, auf die Elisabeth Denk sich spezialisiert hat, und dem berüchtigten Tetrahydrocannabinol (THC) liegt. Zwar werden beide Wirkstoffe aus den Blüten und Blättern der weiblichen Hanfpflanze gewonnen, von Cannabidiol wird man aber nicht „high“. Vielmehr schreibt man CBD, das hauptsächlich in Form von Tropfen, Ölen oder Nahrungsergänzungsmitteln verkauft wird, gesundheitliche Vorteile und eine entzündungshemmende, beruhigende und schmerzstillende Wirkung zu. Nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Haustieren. Aber dazu kommen wir später noch.

Mit natürlichen biologischen CBD-Hanfprodukten und pflanzlichen Naturprodukten den Menschen zu mehr Wohlbefinden verhelfen – das ist das Ziel von BioBloom-Geschäftsführerin Elisabeth Denk.Foto: BioBloom

Den richtigen Riecher bewiesen

Gemeinsam mit ihrem Partner Christoph Werdenich begann Elisabeth Denk 2015, auf Testfeldern im ehemaligen Schwemmgebiet des Neusiedler Sees Hanf anzubauen. Und es dauerte nicht lange, bis die beiden erkannten, dass ihre Idee auf fruchtbaren Boden gefallen war. „Unsere Bio–CBD-Öle und unser Bio-Hanftee sind aufgrund ihrer natürlichen Qualität bei MedizinerInnen und PharmazeutInnen so gut angekommen, dass wir weitergemacht und 2016 BioBloom gegründet haben.“ 

Mittlerweile wird der Nutzhanf auf rund 110 Hektar biozertifizierter Fläche angebaut. Das Team, das zu Beginn aus nur drei Personen bestand, ist auf 23 Angestellte angewachsen, darunter auch Elisabeth Denks Brüder Stefan und Thomas. Während der Erntesaison sind sogar bis zu 100 MitarbeiterInnen im Einsatz. Den Rest erledigen das milde pannonische Klima und die nährstoffreichen Böden an der österreichisch-ungarischen Grenze.

Hanf im Trend

Doch nicht nur im Burgenland, sondern in ganz Europa wächst die Hanfindustrie, und immer mehr LandwirtInnen satteln um. Der große Vorteil, den BioBloom gegenüber den meisten anderen AnbieterInnen hat, ist jedoch, dass das Unternehmen Bio CBD produziert und den gesamten Produktionsprozess selbst verantwortet. „Und zwar vom Anbau der Hanfpflanzen bis hin zu den fertigen Produkten“, erklärt die 32-Jährige. „Wir nutzen eine Reihenanbautechnik, wo die Pflanzen mehr Licht und Platz im Wachstum haben und so die wertvollen Inhaltsstoffe wie CBD ganz natürlich in hohen Konzentrationen entwickeln und wir diese nicht zusetzen müssen. Alles ohne Dünger und auf 100 % natürliche Art und Weise.“ 

CBD für Hund und Katz

Verarbeitet werden die Hanfpflanzen unter anderem zu Ölen und Tees, die den Schlaf fördern, zu CBD-Hautcremes, Aromatherapieduftmischungen, Nahrungsergänzungsmitteln oder Superfood. Seit Anfang des Jahres gibt es bei BioBloom auch eine eigene Produktlinie für Hunde und Katzen. „Tiere haben so wie wir Menschen ein körpereigenes Cannabinoidsystem, das Endocannabinoidsystem. Dieses reguliert als Teil des Nervensystems elementare Körperfunktionen wie den Schlaf, das Immunsystem, den Appetit, die Schmerzwahrnehmung u.v.m. mit. Wenn da ein Ungleichgewicht herrscht, kann es zu Störungen dieser Funktionen kommen. Exogene Cannabinoide wie CBD können helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen“, schildert Elisabeth Denk, selbst Hundebesitzerin.

BioBloom
Dank einer eigenen Tierlinie kann BioBloom nun auch voll und ganz auf die Bedürfnisse von Vierbeinern eingehen.Foto: adobe stock | Vane Nunes

BioBloom will weiterwachsen

Mittlerweile bekommt man BioBloom-Produkte bei vielen PartnerInnen in ganz Europa, und selbst nach Japan exportiert der burgenländische Familienbetrieb seine Bio-CBD-Öle. Doch Erfolg sei nichts Selbstverständliches, sondern etwas, das mit beständiger Arbeit und Weiterentwicklung verbunden ist, betont die BioBloom-Gründerin. „Wir werden auch in Zukunft innovative, 100 % natürliche Produkte entwickeln und anbieten, die die Gesundheit unterstützen. Heuer wird es noch eine Schmerzcreme geben, an der wir schon sehr lange arbeiten. Ebenso arbeiten wir kontinuierlich an unserer Internationalisierung.“ Und auch ein „praktisches“ Projekt wird man demnächst angehen: „Wir müssen unseren Betriebsstandort vergrößern, das heißt, uns stehen Bauarbeiten ins Haus.“

Über BioBloom:

BioBloom ist ein Familienbetrieb in Apetlon im Burgenland, der sich auf die Produktion biologischer CBD-Hanfprodukte und pflanzlicher Naturprodukte spezialisiert hat. Unter allen österreichischen CBD-ProduzentInnen ist BioBloom der einzige Bio-Austria-Qualitätspartner. Die Bio-CBD-Öle von BioBloom sind auch als einzige auf dem Markt Bio-Austria-zertifiziert, zusätzlich zur ABG (Austria-Bio-Garantie)-Zertifizierung nach europäischen Richtlinien. Letztes Jahr wurde der burgenländische Familienbetrieb mit dem Regionalitätspreis ausgezeichnet.

Credits Artikelbild: adobe stock | Stokkete

Das könnte dich auch interessieren

Lichtblick

Dir gefällt, was du hier liest?

Einfach "Fakt & Faktor" als Newsletter abonnieren!

Jetzt abonnieren