Brigl & Bergmeister

Kein Etikettenschwindel! So sehen nachhaltige Etiketten aus

Essbare Coffee-to-go-Becher, wiederverwertbare Versandkartons für den Online-Handel oder nachhaltige Etiketten für Dosen, Flaschen oder Schokolade: Nachhaltigkeit wird heute in der Verpackungsbranche gelebt – auch in Österreich. Der steirische Papierhersteller Brigl & Bergmeister etwa liefert jährlich Papier für rund 100 Milliarden grüne Etiketten aus.

Ja, wir leben in einer „Plastikzeit“. Klopapier, Getränke, Tomaten und Paprika werden von Kunststoff umgeben. Am Ende des Tages bleiben immense Mengen an Plastikmüll, die sich um uns häufen, und winzige Plastikteilchen, die nicht nur in die Weltmeere gelangen – der WWF schätzt, dass in diesen jährlich in etwa fünf bis dreizehn Millionen Tonnen Mikroplastik versinken –, sondern ihren Weg auch über die Nahrung in unsere Körper finden. Genau aus diesem Grund heißt es in der Verpackungsbranche vermehrt: Papierpassion statt Plastikflut!

Brigl & Bergmeister zeigt seit 1912 eindrucksvoll, wie die Lebensmittelbranche auch ganz ohne Plastik auskommt. Das Unternehmen produziert unter anderem im steirischen Niklasdorf nachhaltige technische Spezialpapiere für die Getränke-, Lebensmittel- und Konsumgüterindustrie. Jährlich liefert das Unternehmen Papier für rund 100 Milliarden Etiketten an seine weltweit tätigen Kunden aus.

Natur pur

Der Betrieb blickt auf eine lange Erfahrung auf dem Papiermarkt zurück und war stets offen für Innovationen. Aktuell liegt der Fokus auf nachhaltigen Papierlösungen, die Einwegkunststoffverpackungen ersetzen und sich perfekt für flexible Verpackungspapiere eignen sollen. Die speziellen Papiere kommen sowohl als Innenbeutel bei verschiedensten Produkten als auch als Umverpackungen zum Einsatz, sodass die Waren stets vor unerwünschten Einflüssen geschützt sind. Die produzierten Verpackungspapiere und nicht-nassfesten Etikettenpapiere sind recyclingfähig und kompostierbar. Doch wie sieht eine nachhaltige Etikettenproduktion genau aus?

Brigl & Bergmeister
Die Nutzung natürlicher Ressourcen ist immer mit einem Eingriff in die Natur verbunden. Bei Brigl & Bergmeister legt man daher bei der Papierproduktion Wert auf nachhaltig bewirtschaftete Forstwirtschaft.Foto: adobe stock | AA+W

Erster Schritt: nachhaltige Forstwirtschaft

Papier ist nicht automatisch öko. Zwar wird dieses aus Holz gewonnen – also einem nachwachsenden Rohstoff. Die Nutzung natürlicher Ressourcen ist allerdings immer mit einem Eingriff in die Natur verbunden. Und auch für die Papierherstellung werden enorme Mengen an Holz, Energie und Wasser benötigt. Für ein nachhaltiges Produktportfolio gilt es daher, schon bei den Rohstoffen anzusetzen.

„Unsere Papiersorten bestehen aus nachhaltig bewirtschafteter Forstwirtschaft“, heißt es diesbezüglich vonseiten des steirischen Papierherstellers. Und woher kommt das benötigte Wasser für die Papierherstellung? „Die Wasserversorgung der beiden Produktionsstandorte wird ausschließlich durch Grundwasser der werkseigenen Brunnen sichergestellt.“ Obwohl man an Standorten mit geringem Wasserrisiko produziert, wird kontinuierlich an Einsparungspotenzialen gearbeitet. So gelingt es, den spezifischen Wasserverbrauch laufend zu senken. Er erreicht am Standort in Slowenien etwa einen Spitzenwert von 6,5 m³ pro produzierte Tonne Papier.

Zweiter Schritt: nachhaltige Produktion

Wer nachhaltig agieren möchte, muss auch nachhaltig produzieren. Um die Nachhaltigkeit der B&B-Erzeugnisse zu verbessern, wird in der Steiermark daher auf die kontinuierliche Verbesserung und Investition in neue energiesparende Technologien gesetzt. Am Standort in Niklasdorf etwa wird Wärme aus modernster Technologie und Strom aus einer Reststoffverbrennung gewonnen. „Durch Energieeffizienzmaßnahmen und laufende Investitionen in Wärmerückgewinnung konnte der Verbrauch von Wärmeenergie um 30 Prozent gesenkt werden.“ Außerdem: „Durch unsere Maßnahmen wurden bereits zehn Prozent CO2 Emissionen pro Tonne Papier seit 2015 eingespart.“

Dritter Schritt: nachhaltiger Transport

In den Bereichen Transport und Logistik setzt Brigl & Bergmeister auf den Einsatz von intermodalen Transportlösungen. Dabei wird der komplette Transport mit derselben Ladeeinheit in Kombination von zwei verschiedenen Verkehrsträgern – beispielsweise LKW und Zug – durchgeführt. So können Transportprozesse und -zeiten optimiert und gleichzeitig CO2eingespart werden. Allein am B&B-Standort Vevče sind es rund 30 Tonnen CO2.

Durch den Einsatz von intermodalen Transportlösungen können am Standort Vevče rund 30 Tonnen CO2 eingespart werden.

Es lohnt sich also, beim nächsten Einkauf einen Blick auf Süß- und Backwaren, Teebeutelumschläge oder Joghurtbanderolen zu werfen. In diesen Produkten könnte das Know-how und der Nachhaltigkeitsgedanke des österreichischen Papierspezialisten stecken.

Über Brigl & Bergmeister:

Brigl & Bergmeister wurde 1890 gegründet und 1984 von der Hamburger Gruppe übernommen. 1990 kam es zum Kauf des slowenischen Werks Papirnica Vevče, in dem mit höchsten Qualitätsstandards produziert wird. Seit 2011 ist Brigl & Bergmeister Teil der ROXCEL-Gruppe, beschäftigt circa 530 Mitarbeiter:innen an den zwei Standorten Niklasdorf und Slowenien und erwirtschaftet einen Umsatz von etwa 200 Millionen Euro.

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