Digitales Dach

Wie ein Dach digital werden kann

Ein Dach über dem Kopf zu haben, bedeutet Sicherheit und Schutz. Österreichisches Know-how von F&P sorgt nun dafür, dass die Außenhüllen unserer Heime mit digitalen Superkräften ausgestattet sind. 

Wenn Kinder Häuser zeichnen, darf ein passendes Dach natürlich nicht fehlen – meist in Rot und in Form eines Dreiecks. Es ist schlichtweg Teil jedes Gebäudes und bietet Bewohner:innen stets Schutz vor Wind und Wetter. Natürlich beschränkt sich die Auswahl in Sachen Dachfarbe heute nicht mehr auf Rot. Und neben Dreiecken, also Satteldächern, gibt es längst viele weitere Formen und Materialien, zwischen denen Häuslbauer:innen entscheiden können.

Ein österreichisches Familienunternehmen, das jedenfalls genau weiß, welches Dach auf welchem Gebäude am besten sitzt, ist die Kärntner F&P-Unternehmensgruppe. 1892 als Dachdeckungsunternehmen gegründet, entwickelte sich Fleischmann & Petschnig in den 130 Jahren des Bestehens vom Dachdeckerprofi zum Spezialisten für nachhaltige und smarte Außenhüllen. Damit aber nicht genug: Mithilfe smarter Energielösungen will das Unternehmen Gebäude zukunftsfit machen. Wie das funktionieren soll? Indem handwerkliche Kompetenzen zunehmend durch digitale ergänzt werden.

Das erste Jahrhundert unserer Firmengeschichte haben wir uns mit handwerklich perfekten Lösungen für Dächer beschäftigt. Im zweiten Jahrhundert haben wir das in mehreren Innovationsschritten wissenschaftlich optimiert.

Otmar Petschnig, geschäftsführender Gesellschafter der F&P-Gruppe

Alles unter Dach und Fach

Eines vorweg: „Ein Dachdecker ist heute immer noch ein Dachdecker“, versichert Otmar Petschnig, geschäftsführender Gesellschafter der Fleischmann & Petschnig Gruppe. Und fährt fort: „Nur, dass er bei uns inzwischen auch mit modernsten digitalen Technologien umgehen kann.“ Dächer und Gebäude werden heutzutage demnach nicht mehr nur geplant und gebaut, sie werden dank Künstlicher Intelligenz und smarten Lösungen optimiert und überwacht. Warum? 

Damit man schon frühzeitig erkennt, wo Schäden entstehen könnten und Service gefragt ist. „Das erste Jahrhundert unserer Firmengeschichte haben wir uns mit handwerklich perfekten Lösungen für Dächer beschäftigt. Im zweiten Jahrhundert haben wir das in mehreren Innovationsschritten wissenschaftlich optimiert“, erklärt Petschnig. Erster Schritt: die Entwicklung eines Feuchtemonitoringsystems in Zusammenarbeit mit der TU Graz und FH Kärnten.

Digitales Dach
Was kann ein digitales Dach? Daten eines eingerichteten Prüfstandes werden bei F&P jedenfalls mittels Künstlicher Intelligenz zur Diagnose und Prognose zukünftiger Arbeiten verwendet.Foto: F&P Dach/Fraunhofer Austria

Ein digitales Dach für die Zukunft

Ziel des Monitoringsystems sei laut Unternehmen die permanente Überprüfung der Funktionsfähigkeit von Dächern. Die kostspielige Sanierung schleichend undicht gewordener Dächer, durchfeuchteter Dämmstoffe oder verfaulender Balken soll Hausbesitzer:innen somit erspart bleiben. Mit dem gewonnenen Know-how rund um dieses Thema wurde im Jahr 2015 jedenfalls das Unternehmen RPM gegründet und gleichzeitig das smarte Monitoringsystem weitergedacht. Dank dem Forschungsprojekt mit dem Fraunhofer-Institut KI4LIFE für Künstliche Intelligenz können die aus dem innovativen Diagnose-Tool gewonnenen Daten auch interpretiert werden. Die Situation eines Daches wird automatisch bewertet; das System warnt rechtzeitig vor möglichen Schäden. „Wir können immer verlässlichere Aussagen darüber treffen, wo Dächer undicht sind oder wie lange sie den Kampf gegen das Wasser noch führen werden“, so Petschnig.

Dass Digitalisierung im traditionellen Geschäft eine immer wichtigere Rolle spielt, zeigt F&P auch mit dem selbst entwickelten Teleroofingsystem „Teleroofing 4.0“. Dank QR-Codes können Arbeiter:innen bei der Begehung eines Bauwerk Informationen über die Historie der Arbeiten schnell und völlig papierlos abrufen. Das vereinfacht die Instandhaltung, tut aber auch der Umwelt gut. Schließlich verschlingt die Herstellung von Papier viel Energie und eine große Menge Wasser.

Dürfen wir vorstellen? Gebäude 4.0!

Bei ihrer Digitalisierungsstrategie blickt die Unternehmensgruppe allerdings noch weiter über den Dachrand. So etwa stieß mit Eder Blechbau im Jahr 1998 ein Experte im Bereich Metallbau und Engineering zur F&P-Gruppe. Von Photovoltaikfassaden bis zu Verdunstungskühlungen – mit dem nachhaltigen und architektonisch anspruchsvollen Fassadenbau sind laut dem Unternehmen enorme Energieeinsparungen möglich.

Digitales Dach
Smarte Gebäude sollen in Zukunft PV-Strom erzeugen und ins Netz einspeisen, aber auch speichern können. Das ist auch für das Lademanagement der E-Mobilität von großer Bedeutung.Foto: Adobe Stock | Halfpoint

Einer geht noch …

Mit der Gründung des Unternehmens PES – Power Energy Solutions ist die F&P-Gruppe ihrem großen Ziel nun aber einen weiteren großen Schritt nähergekommen. Dieses wäre: smarte Gebäude erschaffen, die direkt ins Energiemanagement dezentraler Systeme eingebunden sind. Kernkompetenzen des Unternehmens sind die Energiespeicherung sowie das effiziente Verteilen und Managen der Energieflüsse und -lasten, die sich aus dem Zusammenspiel lokaler Energieerzeuger und -verbraucher:innen ergeben. Für die Gebäude der Zukunft bedeutet das: „Sie können PV-Strom erzeugen und ins Netz einspeisen, aber auch speichern. Das ist nicht nur für den Betrieb von elektrischen Geräten oder Beleuchtungssystemen von Bedeutung, sondern auch für das Lademanagement der E-Mobilität“, wie Otmar Petschnig erklärt.

Die Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsthematik scheint bei der F&P-Unternehmensgruppe also schon längst Einzug gehalten zu haben. Jedenfalls hat das heimische Unternehmen mit seinen Optimierungen des ökonomischen Potenzials eines Gebäudes bereits alles unter Fach und Dach.

Über die F&P Unternehmensgruppe:

Die FP-Unternehmensgruppe ist ein Verbund hochspezialisierter Unternehmen, die modernste Systemlösungen für Dach und Fassade anbieten. Dazu zählen die Fleischmann & Petschnig Dachdeckungsgesellschaft m.b.H., die Reinhard Eder Blechbau GmbH, die RPM Gebäudemonitoring GmbH sowie die PES GmbH. Die Produkte und Leistungen reichen von klassischen Dachdeckungsarbeiten über Photovoltaik und Ladelösungen bis hin zur Gebäudehülle 4.0. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 320 Mitarbeiter:innen und hat Standorte in Klagenfurt, Völkermarkt, Neumarkt, Graz, Wien und Slowenien.

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