Fahnen-Gärtner

Jede Flasche wird zur Fahne: Neuer Stoff besteht aus 1,2 Millionen PET-Flaschen

Hochprozentig ist hier aber nur der Recyclinganteil. Denn das Salzburger Industrieunternehmen Fahnen-Gärtner hat mit seinem neuen Produkt bereits 1,2 Millionen PET-Flaschen wiederverwertet.

Egal, ob neues Pfandsystem oder Start-ups, die sich der kreativen Wiederverwertung von Plastik widmen: Lösungen gegen wachsende Müllberge sind wichtiger denn je. Dass das in so gut wie jedem Bereich möglich ist, beweist das Salzburger Familienunternehmen Fahnen-Gärtner, das in Mittersill bereits seit 77 Jahren Fahnen und Werbemittel herstellt. 

„Rohstoffe und der Vorrat an Erdöl auf unserem Planeten werden immer knapper. Somit ist es essenziell, so viel an Rohstoffen wie möglich zurückzugewinnen und wieder in den Produktionskreislauf einzugliedern“, kommentiert Fahnen-Gärtner CEO Gerald Heerdegen das neueste Projekt. „Es geht uns darum, dass die gesamte Wertschöpfungskette mehr und mehr ökologisch und nachhaltig aufgebaut wird.“ Den Grundstein dafür hat das Unternehmen bereits vor der Pandemie gelegt.

Smarte Alternative

Bereits im Herbst 2019 beschloss Fahnen-Gärtner, das Sortiment für die Innendekoration umzustellen und die meisten dieser Produkte zukünftig aus recycelten Stoffen zu fertigen. „Wir arbeiten stetig daran, umweltfreundliche Materialien zu verwenden. An der Verwendung von synthetisch erzeugten Polyesterstoffen für unsere Fahnen führt momentan jedoch kein Weg vorbei, weil es noch keine echte Alternative gibt“, erklärt Gerald Heerdegen. Deswegen aber gleich die weiße Fahne zur Kapitulation hissen? Nicht nötig, denn im Jahr 2021 fand man auch dafür eine Lösung: ein speziell entwickelter Stoff, der zu 100 % aus recyceltem Polyester hergestellt wird. Um genauer zu sein, aus wiederverwerteten PET-Flaschen.

Fahnen-Gärtner
Fahnen-Gärtner CEO Gerald Heerdegen setzt in seinem Unternehmen auf eine möglichst umweltfreundliche Produktion. Aus diesem Grund wird etwa der Fahnengarn aus wiederverwerteten PET-Flaschen hergestellt.Foto: Fahnen-Gärtner

Kleine Rechenaufgabe

Für ein Kilogramm dieses neuen Fahnengarns benötigt man insgesamt 44 PET-Flaschen. Das ergibt pro Fahne in Standardgröße 100 x 400 Zentimeter 28 recycelte PET-Flaschen. Ein Jahr nach der Einführung des neuen Recyclingstoffs zieht Fahnen-Gärtner Zwischenbilanz mit ersten Hochrechnungen. So konnte man durch die Umstellung von neuem Polyester auf Recyclinggarn bis jetzt insgesamt 1.215.588 PET-Flaschen in den Produktkreislauf rückführen. Als nächstes Ziel hat sich das Unternehmen die schrittweise Umstellung auf Recyclingmaterial in allen Produktbereichen auf die Fahne geschrieben. Auch, weil dieses Umweltbewusstsein den Bedürfnissen der Kundschaft entspricht, so Gerald Heerdegen: „Wir erkennen, dass die Nachfrage steigt und wieder mehr Wert auf nachhaltige, regional produzierte Produkte gelegt wird. Produktvorteile, wie zum Beispiel längere Haltbarkeit, bessere Lichtechtheit in Verbindung mit reduziertem Energieeinsatz in der Produktion und Reduktion des Abfallaufkommens, rücken immer mehr in den Fokus.“

Über Fahnen-Gärtner:

Gegründet 1945 in Mittersill als kleines Familienunternehmen, ist Fahnen-Gärtner heute Österreichs größter Fahnenhersteller und Marktführer. Pro Jahr verarbeitet man am Produktionsstandort im Salzburger Mittersill rund eine halbe Million Quadratmeter Stoff im Sieb- und Digitaldruck zu Fahnen und Werbemitteln für den Innen- und Außenbereich. Fahnen-Gärtner beliefert derzeit über 30.000 KundInnen weltweit. 2016 wurde Fahnen-Gärtner der Salzburger Wirtschaftspreis in der Sparte „Verantwortungsvolles Unternehmertum“ verliehen, 2020 der Trigos-Award in der Kategorie „Mitarbeiter:innen-Initiativen“.

Credits Artikelbild: Fahnen-Gärtner

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