Future of Jobs Report

Ran an die Arbeit! Welche Jobs Zukunft haben und welche nicht

In Zeiten, in denen alles ungewiss und nichts planbar scheint, wagt das Weltwirtschaftsforum einen Blick in die Zukunft. Der aktuelle „Future of Jobs Report“ sagt voraus, welche Jobs es im Jahr 2025 noch geben wird und welche der Automatisierung zum Opfer fallen könnten.

Die Zukunft beginnt früher als erwartet. Nämlich genau jetzt. Zumindest wenn es um den Arbeitsmarkt geht. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle „Future of Jobs Report“ des Weltwirtschaftsforums (World Economic Forum, kurz: WEF). Dafür wurden Personalchefs bzw. -chefinnen und Strategiebeauftragte von rund 300 globalen Unternehmen befragt, die insgesamt fast acht Millionen ArbeitnehmerInnen beschäftigen. Aber auch ExpertInnenmeinungen wurden berücksichtigt.

41 Prozent möchten ArbeitnehmerInnen in Zukunft verstärkt für spezifische Aufgabengebiete einsetzen. Also auch gezielt weiterbilden.

Aus dem aktuellen Future of Jobs Report

Zu verdanken haben wir diese Entwicklung, wie so vieles, der Corona-Pandemie, die für einen Digitalisierungs- und Automatisierungsschub gesorgt und den Arbeitsmarkt nachhaltig verändert hat. Dort, wo spezifisch menschliche Fähigkeiten wie Management, Entscheidungsfindung oder Kommunikation erforderlich sind, werden auch in Zukunft „menschliche“ Arbeitskräfte gefragt sein.

Welche Jobs werden der Automatisierung zum Opfer fallen? Ein heißes Thema. Großes Aber: Fachleute sind sich zumindest darin einig, dass die Automatisierung mehr Jobs schaffen als vernichten wird.Foto: Adobe Stock | fotomek

Ebenso sind jene klar im Vorteil, die sich mit Nachhaltigkeit oder digitalen und intelligenten Technologien auskennen, im Cloud Computing oder in der Produktentwicklung tätig sind. Klassische Bürojobs, angefangen von der Dateneingabe über die Buchhaltung und Lohnverrechnung bis hin zur KundInnenbetreuung, aber auch manuelle Routinearbeiten könnten hingegen schon bald von kluger Software oder Robotern übernommen werden.

Future of Jobs Report: Automatisierung schafft neue Arbeitsplätze

Beginnen wir mit der schlechten Nachricht: Durch die Automatisierung, gepaart mit der coronabedingten Rezession, könnten in den 26 untersuchten Industrieländern bis 2025 rund 85 Millionen Jobs verdrängt werden. Dem gegenüber stehen aber, und das ist die gute Nachricht, 97 Millionen neue Stellen, die bis dahin geschaffen werden. Eben auch durch digitale Automatisierungsmechanismen. Vor allem in der Pflegewirtschaft, der Technologiebranche (z. B. bei der Künstlichen Intelligenz) sowie im Bereich der Inhaltserstellung (z. B. Social Media Management).

So gehen die befragten Unternehmen davon aus, dass sie 46 Prozent der Beschäftigten innerhalb der eigenen Organisation durch intelligente Schulungsmaßnahmen umpositionieren können.

Aus dem aktuellen Future of Jobs Report

Laut Report geben zwar 43 Prozent der befragten Führungskräfte an, bis 2025 MitarbeiterInnen durch den Einsatz von Technologie einsparen zu wollen. Allerdings haben immerhin 34 Prozent vor, ihre Belegschaft genau deswegen auch zu erweitern. Und 41 Prozent möchten ArbeitnehmerInnen sogar verstärkt für spezifische Aufgabengebiete einsetzen, sie dementsprechend auch fortbilden. Ergibt unter dem Strich einen für ArbeitnehmerInnen positiven Trend.

Jobs der Zukunft

Besonders gefragt werden in Zukunft DatenanalystInnen sein, DatenwissenschaftlerInnen, ExpertInnen in Sachen KI oder Robotik sowie Big-Data-SpezialistInnen. Doch auch weniger bekannte Berufe rücken in den Fokus: SpezialistInnen für das „Internet der Dinge“ stehen auf der Liste der Jobs die Zukunft haben. Für alle, die es interessiert: Internet der Dinge oder kurz IoT (für Internet of Things) bedeutet vereinfacht gesagt, dass physische und virtuelle Gegenstände über das Internet miteinander vernetzt sind. Darunter fallen etwa Wearables wie Fitnesstracker, aber auch Anwendungen im Bereich Smart Home.

Future of Jobs Report
Jobs die mit intelligenten Lösungen, die unseren Alltag vereifachen, zu tun haben, werden immer gefragter.Foto: Adobe Stock | Goodluz

An neue sperrige Berufsbezeichnungen, unter denen wir uns nichts vorstellen können, sollten wir uns lieber gewöhnen. Schließlich geht man davon aus, dass der Großteil der Jobs der Zukunft heute noch gar nicht erfunden ist. Das heißt aber auch, dass im Schnitt fast jede/r Zweite eine Umschulung machen müssen wird – Um- & Weiterbildung werden demnach in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen. So gehen die befragten Unternehmen davon aus, dass sie 46 Prozent der Beschäftigten innerhalb der eigenen Organisation durch intelligente Schulungsmaßnahmen umpositionieren können.

Man eLearnt nie aus

Statt wieder die Schulbank zu drücken, setzt man sich heute allerdings lieber vor den Computer. Die Zahl der ArbeitgeberInnen, die ihren MitarbeiterInnen Online-Lernmöglichkeiten zur Verfügung stellen, hat sich laut Studie verfünffacht.

Immer mehr ArbeitnehmerInnen ergreifen zudem selbst die Initiative. Durch eLearning ist es nicht nur einfacher geworden, neue Fertigkeiten zu erwerben, es ist auch deutlich schneller möglich. Wer etwa seine Kompetenzen in den Bereichen Produktentwicklung oder KI erweitern oder auf Cloud und Engineering umsteigen möchte, braucht dafür meist nur ein paar Monate.

Und das ist vielleicht der positivste Aspekt der rasant voranschreitenden Digitalisierung. Jede/r hat seine/ihre Karriere(chancen) bis zu einem gewissen Grad selbst in der Hand und kann im Laufe des Arbeitslebens mehr unterschiedliche Berufe ausüben als je zuvor.

Fazit:

Die aktuelle Entwicklung ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können, müssen wir uns anpassen und alte Wege verlassen. Gleichzeitig ist sie auch eine Chance. Denn wenn uns Roboter oder ausgeklügelte Softwareprogramme monotone Arbeiten abnehmen und Abläufe beschleunigen, bleibt mehr Zeit für kreatives Denken, neue Ideen, interessantere Tätigkeiten oder Weiterbildungen. Darüber hinaus werden besonders technische Qualifikationen, verknüpft mit Interdisziplinarität und Problemlösungskompetenzen in Zukunft gefragt sein.

Credits Artikelbild: Symbolbild: Adobe Stock | navee

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