Schneidgeräte Weber Hydraulik

Hightech-Schneidgeräte für Rettungseinsätze

In Oberösterreich werden Schneidgeräte entwickelt und gefertigt, die bei Fahrzeugbergungen an Land und unter Wasser zum Einsatz kommen, WLAN-Datenübertragung inklusive.

Es ist keines dieser üblichen kleineren Alltagsprobleme, eher eine exklusive Herausforderung der größeren Dimension – so eine Renovierung eines Kirchturms. Vor allem, wenn er 157 Meter hoch und das dritthöchste Kirchengebäude der Welt ist. Für derartige Einsätze am Kölner Dom braucht es die weltgrößten Mobilkräne. Damit sie zuverlässig arbeiten können, müssen in ihnen wiederum leistungsstarke Hydraulikkomponenten in diversen Zylindern akkurat funktionieren. Sie kommen in diesem Fall von Weber Hydraulik.

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland gilt als führender Spezialist für maßgeschneiderte Hydrauliklösungen. Am österreichischen Standort in Losenstein, rund zwanzig Autominuten südlich von Steyr, hat man sich abseits der überdimensionalen Baumaschinen bei der Unternehmenstochter Weber Rescue Systems dagegen auf die Fertigung von Rettungsgeräten fokussiert.

Schneidgeräte für Fahrzeugbergungen

380 der weltweit insgesamt 1.600 Mitarbeiter:innen des Unternehmens sind in Oberösterreich beschäftigt. Entwickelt und gefertigt werden hier hochwertige hydraulische und pneumatische Arbeitsgeräte für Einsatzorganisationen wie Feuerwehr und Polizei, aber auch das Militär. Außerdem finden die Geräte vielseitige Anwendung in der Industrie, zum Beispiel beim Rückbau und Recycling von Anlagen.

In Webers Produktpalette finden sich beispielsweise Schneidgeräte, mit denen an Unfallorten oder bei Bergungen Fahrzeuge aufgeschnitten oder ausrangierte Anlagen und Maschinen zerschnitten werden. Die martialisch anmutenden Geräte verfügen über eigens geschmiedete Messer, die dank einer speziellen Geometrie auch extremen Belastungen standhalten: So verhaken sich die Zähne wie das Gebiss eines Haifisches in das Metall und halten sich so beim Schneiden am Drehpunkt fest.

Für Unterwassereinsätze geeignet 

Außerdem können die Messer je nach Anwendungserfordernis unkompliziert und schnell gewechselt werden. Wird es nass, reichen wenige Handgriffe, um das robuste Gehäuse wasser- und staubdicht und damit unterwasserfähig zu machen – ein Vorteil bei Einsätzen im Hochwasser oder Fahrzeugbergungen unter Wasser.

In Wassertiefen von bis zu 25 Meter können Schnelleinsatzgruppen beispielsweise ein von Weber Rescue Systems entwickeltes, sehr handliches Kombigerät verwenden. Es ist unabhängig von einer Energieversorgung mit Schlauch oder Akku und dank auswechselbaren Spitzen und einem umfangreichen Zubehörsortiment sehr flexibel einsetzbar – von der Türöffnung bis zum Ziehen von Lasten oder dem Wegdrücken von Hindernissen.

Gerätewartung via App

Neue Schneidetechnologien und Hochleistungsakkus machen dabei ein ruhiges und spannungsarmes Schneiden und Durchtrennen und damit eine schnellere und effizientere Unfallrettung möglich. Aber selbst diese „rustikalen“ Arbeitsgeräte sind mittlerweile dank sensibler Elektronik in der Digitalisierung angekommen. So senden sie über WLAN-Technologie in Echtzeit Daten an eine eigens entwickelte App. Auf Computer oder Smartphone gibt es die entsprechenden Features zur Gerätesteuerung und -verwaltung. Beispielsweise können Druckanzeigen abgelesen beziehungsweise der aktuelle Gerätezustand analysiert werden.

Zurück zu den Arbeiten am Kölner Dom, der nach seiner Vollendung im Jahr 1880 für vier Jahre sogar als höchstes Gebäude der Welt galt. Superlative begleiteten auch die Restaurierungsarbeiten vor zwei Jahren: Der Kran mit seinen bis zu neun Achsen und einer maximalen Hubhöhe von 188 Metern ist einer der größten Mobilkräne der Welt. Er kann Lasten von bis zu 1.200 Tonnen heben und kommt bei Großbauten wie Kraftwerken, Windrädern und Stadien zum Einsatz. 

Kölner Dom
Die 157 Meter hohen Türme des Kölner Doms machen ihn zum dritthöchsten Kirchengebäude der Welt. Bei den Renovierungsarbeiten kamen Spezialkräne zum Einsatz, die Hydraulikkomponenten von Weber verbaut haben.Foto: adobe stock | designpics

Dafür braucht es maßgeschneiderte Abstützzylinder mit einem besonders großen Kolbendurchmesser, um die notwendigen Kräfte erzeugen zu können. Beim längeren Ausschiebezylinder muss bei Maschinen dieser Dimension außerdem das größere Risiko für ein Abknicken der Kolbenstange einkalkuliert werden. 

Lenk- und Federungszylinder sind entsprechend der hohen Achslasten und der großen Dauer- und Spitzenbelastung zu konzipieren, ebenso wie das Achsblockiersystem, das hohen Druck aushalten muss. Auch die Kolbendichtungen müssen an die speziellen Anforderungen angepasst werden. Ein Leck könnte zum Umkippen des Mobilkrans führen. Auch das wäre dann keines dieser üblichen kleineren Alltagsprobleme.

Credits Artikelbild: Weber Hydraulik
Lichtblick

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