Österreich ist europaweit in Sachen Industrie ein echter Player und wird als drittstärkste Industrienation gelistet. Aber: Was heißt das in Zahlen? Wir haben der heimischen Industrie auf den Zahn und auf die Zahlen gefühlt.
Österreich zählt zu den reichsten Ländern Europas. Besser gesagt: der Welt. Zu verdanken haben wir den sehr ansehnlichen Wohlstand und die hohe Beschäftigungszahl der heimischen Industrie. Und das schon seit geraumer Zeit. Denn die Industrie ist sehr tief in unserer Geschichte verankert. Ihre Anfänge reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück.
Aber nun zur Gegenwart. Heutzutage nimmt der Industriesektor einen sehr hohen Stellenwert ein – er ist und bleibt das Herzstück der österreichischen Wirtschaft. Und das aus gutem Grund: Die Industrie schafft nicht nur jede Menge Arbeitsplätze, sondern holt vor allem sehr viel Wertschöpfung nach Österreich. Wir haben die komplexe Welt der Industrie nach Kennzahlen durchstöbert und sind dabei auf so einige beeindruckende Erkenntnisse gestoßen …
2,5 Millionen
So viele Arbeitsplätze haben wir dem sogenannten „Servoindustriellen Sektor“ in Österreich zu verdanken. Dieser umfasst die Sachgütererzeugung, die Energie- und Wasserversorgung, das Bauwesen sowie industrienahe oder produktionsorientierte Dienstleistungen, wie etwa Softwareentwicklung, Engineering, Forschung und Entwicklung. Unglaublich: Jeder zweite Job hat indirekt einen Bezug zur Industrie! Und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Ganz im Gegenteil. Durch Digitalisierung und Co. werden sich noch ganz neue Betätigungsfelder auftun.
55 Prozent
Dass Österreichs Industrie für Wohlstand und Beschäftigung steht, ist keine Überraschung mehr. Umso mehr aber die Einstellung der ÖsterreicherInnen. Denn mehr als die Hälfte der Bevölkerung sieht den Industriesektor als treibenden Motor für die Gesamtwirtschaft.
4 Milliarden Euro
Diese unglaubliche Summe investiert die Industrie jährlich in Forschung und Entwicklung (F&E). Damit sollen Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft in Österreich gesichert und gestärkt werden. Gut so. Die Konkurrenz schläft bekanntlich nie.
Fast 2-mal …
… so hoch wie vor eineinhalb Jahrzehnten: Die Rede ist von den österreichischen Exporten. Demnach überschreiten drei von vier in Österreich produzierte Industrieprodukte unsere Landesgrenzen. Die meisten landen dabei im benachbarten Deutschland. Sie steuern aber auch einige weiter entfernte Destinationen an – wie etwa die USA oder China. Der Industriesektor weist somit eine Exportquote von fast 70 Prozent auf.
Industrie 4.0
Diesen Namen trägt die Industrie von Morgen. Und die steht ganz klar im Zeichen der Digitalisierung. Intelligent vernetze Systeme, sich selbst steuernde Maschinen und vereinfachte Prozesse. All das soll und wird in Zukunft möglich sein.
Jeder 7. Lehrling …
… lässt sich in der österreichischen Industrie ausbilden. Und das ist auch gut so. Schließlich bestimmen die Lehrlinge von heute die Industriezukunft von morgen. Und je mehr junge Menschen gut ausgebildet und motiviert losstarten, umso besser.
180 Milliarden Euro
Dieser Betrag beschreibt die Wertschöpfung, welche durch den Servoindustriellen Sektor generiert wird. Das entspricht fast 56 Prozent der gesamten Wertschöpfung des Landes.
10. Platz
Diesen Rang belegte Österreich im Ranking rund um das höchste Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2019. Und das mit einem Wert von 398,52 Milliarden Euro. Wir steuern aber bereits auf die absoluten Spitzenplätze zu. Denn geht es um das BIP-Wachstum, so liegt Österreich mit 1,5 Prozent über dem europäischen Durchschnitt.
2.085 Gemeinden
So viele österreichische Kommunen sind stark mit dem industriellen Sektor verbunden. Die Industrie ist somit in unglaublichen 99,94 Prozent aller österreichischen Gemeinden zu Hause. Das bedeutet: Im Grunde ist jede/r ÖsterreicherIn auf irgendeine Art und Weise mit der Industrie in Kontakt.
2 Jahre
Nach dieser Zeit haben österreichische Unternehmen eine ungefähre Überlebensrate von 66,74 Prozent. Damit liegen wir über dem europäischen Durchschnitt von 58 Prozent. Und neue Unternehmen sind immer wieder gern gesehen. Sie setzen neue Impulse und schaffen weitere Arbeitsplätze.
2030
Dieses Jahr ist im Industriekalender rot markiert. Bis dann sollen die Emissionen gegenüber 2005 um ganze 43 Prozent reduziert werden. Das geben jedenfalls die aktuellen EU-rechtlichen Rahmenbedingungen vor. Und das bedeutet, dass Industrie und Umweltschutz bald als neues Spitzenduo unterwegs sein werden!
2050plus
So nennt sich die Vision der österreichischen Industrie für die Gestaltung einer treibhausgasneutralen Zukunft. Dazu zählt unter anderem auch der vermehrte Einsatz von Erneuerbaren Energien. Und dieser ist auch dringend notwendig. Denn die Gefährdung unserer Umwelt wirkt sich nicht nur auf unsere Lebensqualität, sondern eben auch auf den Erfolg der Industrie aus.
6,89 Millionen Tonnen
Das ist die Menge an Rohstahl, die 2018 in Österreich erzeugt wurde. Damit zählt dieses Produkt zu jenen Warengruppen, die eine besonders starke Exportquote aufweisen. Und von Rückgang ist keine Rede. Die Zeichen stehen auf Wachstum.