Rennrodler

Olympische Spiele: Medaillen für österreichischen Stahl

Gleich in mehreren Disziplinen ist österreichischer Spezialstahl bei den Olympischen Spielen in Peking am Start. An einigen Medaillen-Erfolgen ist voestalpine-Technologie beteiligt.

Ob auf der Skipiste, im Eiskanal der RodlerInnen oder auf den Bahnen der EisschnellläuferInnen: Wenn es um hohe Geschwindigkeiten auf eisglattem Untergrund bei tiefen Temperaturen geht, ist das Know-how des österreichischen Stahl- und Technologiekonzerns voestalpine gefragt. So auch bei den Olympischen Spielen in Peking. Die voestalpine liefert hochqualitative Werkstoffe wie Stahl als Vormaterial zur Herstellung von unter anderem Schikanten, Kufen von Eislaufschuhen und Komponenten für Rennrodeln.

Schauplatz 1: das Nationale Ski-Alpin-Zentrum in Yanqing, wo die alpinen SkirennläuferInnen um die Medaillen kämpfen. In deren Sportgeräten ist Premiumstahl des Linzer Weltmarktführers verarbeitet, einmal am Ski, einmal an den Skischuhen, denn als Ausgangswerkstoff zur Herstellung von besonders widerstandsfähigen Skikanten dient ein Runddraht der voestalpine.

Stahl in Kanten und Schnallen 

Er wird für den Einsatz im Breiten- und Rennsport weiterverarbeitet. Spezialist dafür ist das Friedrich Deutsch Metallwerk aus Innsbruck. Das Familienunternehmen ist in der Stahl-Skikantenherstellung Technologieführer und beliefert weltweit namhafte Skimarken. Dafür werden in Innsbruck aus dem voestalpine-Draht, der etwas dicker als ein Bleistift ist, die Kanten produziert.

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Runddraht der voestalpine als Vormaterial für Skikanten, die auch bei den Olympischen Spielen im Einsatz sind.Foto: voestalpine

Bei einer Rennabfahrt mit bis zu 160 km/h wird schließlich nicht nur den ProfisportlerInnen, sondern auch dem eingesetzten Material alles abverlangt. Die verwendete Stahlsorte beeinflusst dabei wesentlich die jeweiligen Fahr- beziehungsweise Laufeigenschaften sowie die Lebensdauer der Skier. Und auch für den perfekten Halt im Schuh leistet die voestalpine einen wichtigen Beitrag: mit hochqualitativem Vormaterial, das in Skischuhschnallen renommierter Hersteller verbaut wird.

Verbundwerkstoff gegen Fliehkräfte

Schauplatz 2: die Nationale Eisschnelllaufhalle im Norden Pekings. Mit bis zu 60 km/h flitzen die EisschnellläuferInnen bei ihren Sprintdisziplinen durch die Kurven. Dabei wirken enorme Fliehkräfte. Die AthletInnen müssen sich darauf verlassen können, dass die Kufen ausreichend Traktion entwickeln und nicht wegrutschen. Dafür werden sie im Profibereich bis zu viermal wöchentlich geschliffen, was nur mit einem entsprechend hochwertigen Ausgangsmaterial möglich ist.

Dieses liefert die voestalpine in Form von hochlegierten Verbundwerkstoffen an die weltweit führenden Hersteller von Renneislaufschuhen. Die jeweiligen Laufeigenschaften sind stark von der eingesetzten Stahlgüte abhängig. Zusätzlich muss das Material verschleißfest sein und eine hohe Festigkeit aufweisen.

Mit 140km/h durch den Eiskanal

Schauplatz 3: die Nationale Bob- und Rodelbahn Xiaohaituo in Yanqing. Der pompöse Neubau bietet 10.000 ZuschauerInnen Platz und hat eine 360-Grad-Kurve und eine Länge von fast 2.000 Metern. Vier Bewerbe – zwei bei den Männern (Einsitzer, Doppelsitzer), eine bei den Frauen (Einsitzer) und eine in der gemixten Staffel – stehen auf dem Programm. Immer mit dabei: ein Spezialstahl der voestalpine. Er ist hochfest, verschleißresistent und kommt normalerweise in der Luftfahrt zum Einsatz

In Peking wird er in den Schienen der Rennrodeln verbaut. Auch hier sind FahrerIn und Material bei Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h extremen Belastungen ausgesetzt. Die Stahlproduzenten arbeiten dafür mit dem deutschen Olympiastützpunkt Oberhof zusammen, um die komplexen Sportgeräte durch innovative Technologien weiter zu optimieren und dadurch noch schneller zu machen. 

Darüber hinaus stammt von Eschmann Textures, einem Tochterunternehmen der voestalpine mit Sitz in Nordrhein-Westfalen und Spezialisten für Oberflächenbearbeitung, eine neuartige Folie zur Vermeidung von zu starken Verwirbelungen und Turbulenzen. Bereits bei der vergangenen Rodel-WM 2021 konnte das mit voestalpine-Material ausgestattete deutsche Rodelteam mehrere Medaillen gewinnen. Auch bei Olympia in Peking zählen sie zum FavoritInnenkreis.

GUT ZU WISSEN

  • Die voestalpine-Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten.
  • Die voestalpine zählt zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt-, Öl- und Gasindustrie und ist Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, Werkzeugstahl und Spezialprofilen.
  • Im Geschäftsjahr 2020/21 erwirtschaftete der Konzern bei einem Umsatz von 11,3 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,1 Milliarden Euro.
  • Aktuell werden weltweit rund 48.700 MitarbeiterInnen beschäftigt.
Credits Artikelbild: voestalpine

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