Ostern ist das neue Weihnachten

Wie der Schoko-Osterhase über den Nikolo siegte und was man sich hierzulande im Nesterl wünscht: Diese Fakten schreiben wir uns hinter die Löffel.

Für die einen ist es ein Tag, an dem man vor allem Kindern eine Freude macht, für die anderen ein religiöser Feiertag mit langer Tradition. Und so ganz spurlos gehen die Osterfeiertage wohl an niemandem von uns vorbei, denn eine Sache ist in dieser Zeit quasi überall in aller Munde: Schokolade. Die Süßigkeit hat rund um die Osterfeiertage Hochsaison und schlägt absatzmäßig sogar die Adventzeit. Das ist vor allem dem Ostersymbol schlechthin zu verdanken: dem Schoko-Osterhasen.

Schoko-Osterhase vs. Nikolo

Superlativen gibt es zu diesem süßen Tierchen genug: Da wäre beispielsweise der teuerste Schoko-Osterhase der Welt, der vom britischen Chocolatier Martin Chiffers in rund 40 Stunden erschaffen wurde. Diamantaugen brachten den 38 Zentimeter großen Hasen einen Preis von 43.000 Euro ein. Oder wie wäre es mit dem größten Schoko-Osterhasen der Welt? Der wurde im Jahr 2017 in Brasilien geschaffen, war viereinhalb Meter hoch und wog sage und schreibe rund 4.200 Kilogramm. Und der berühmteste Schoko-Osterhase? Der trägt ein lila Fell mit breitem Lächeln und stammt vom österreichischen Paradeschokoproduzenten Milka. Wäre doch gelacht, wenn es über den Schmunzelhasen nicht noch ein paar spannende Fakten gibt.

Der hundertjährige Hase

Milka – eine Marke des Lebensmittelunternehmens Mondelez, welches auch in Österreich vertreten ist – feiert dieses Jahr 120. Geburtstag, und fast genauso lange gibt es den Schoko-Osterhasen bereits im Sortiment. In seinem Geburtsjahr 1926 war er allerdings noch in goldener Folie verpackt, erst Mitte der 1980er bekam der sogenannte Schmunzelhase seinen lila Signature-Look. Wie viele von diesen Hopplern hierzulande im Osternest landen? Wir haben bei Milka nachgefragt: „So ein Schokolade-Jahr ist ein ziemliches Auf und Ab“, sagt die Pressesprecherin von Mondelez Österreich, Livia Kolmitz. Man könne aber sagen, „dass bei Milka rund 15 % des gesamten Umsatzes durch Saisonware entsteht.“ Im Bereich Saisonware – also Ostern und Weihnachten zusammengenommen – ist man sogar Marktführer. „Tatsächlich ist die Ostersaison im Vergleich umsatzmäßig stärker“, so Kolmitz. Und das, obwohl es zu Weihnachten mit Nikolo, Krampus und Weihnachtsschmuck gleich drei Anlässe gibt, die den Schokoumsatz in die Höhe treiben. 

Die Leute greifen jetzt gerne zurück zu Dingen, die sie vielleicht schon aus der Kindheit kennen.

Livia Kolmitz, Pressesprecherin Mondelez Österreich

In Zahlen heißt das: Rund 1,9 Millionen Milka Schmunzelhasen werden in Österreich jedes Jahr verkauft. Das letzte Jahr bescherte bekannten Marken wie Milka außerdem noch einen deutlichen Umsatzgewinn. „Wir sehen in dieser Pandemie, dass eine Rückbesinnung stattfindet. Die Leute greifen jetzt gerne zurück zu Dingen, die sie kennen, vielleicht schon aus der Kindheit“, so Livia Kolmitz.

Wir wollen Schokolade!

Eine kürzlich erstellte Statistik weist übrigens aus, was die Österreicherinnen und Österreicher besonders gern im Osternest haben. Das Überraschende gleich vorweg: Es ist weder teurer Schmuck noch guter Wein, Hightech oder Mode. Es ist der Schoko-Osterhase! Genauer gesagt schafften es Süßigkeiten wie Schokolade und Pralinen mit 34,2 Prozent ganz knapp auf den zweiten Platz. Den ersten Platz machte etwas, das tatsächlich noch wichtiger ist als das Naschen: 38,4 Prozent der Befragten würden sich zu Ostern am allermeisten über nicht-materielle Geschenke wie Ausflüge oder gemeinsame Erlebnisse freuen. 

Mehr Zeit miteinander

In Zeiten von Social Distancing und Co. wünschen sich die ÖsterreicherInnen also nichts sehnlicher, als Zeit miteinander zu verbringen. Dass das viel mehr ist als nur ein kurzzeitiger Trend, bestätigt uns auch Livia Kolmitz: „Vielleicht haben Sie es bemerkt, aber unsere Spots gehen jetzt öfter weg von der Alpenszenerie und mehr in Situationen des alltäglichen Lebens. Ende 2020 fragten wir die Leute in einer Studie nämlich, wie es um das Miteinander steht. Es wurde deutlich, wie viele sich mehr Empathie wünschten. Genau darauf sind unsere neuen Werbespots aufgebaut. Wir nennen das ‚zart zueinander sein‘. Das klingt im Deutschen vielleicht ein wenig lustig, aber wir verstehen darunter ein fürsorgliches Miteinander und Füreinander. Wir meinen damit die kleinen Aufmerksamkeiten, die Freude bringen: Der besten Freundin eine Nachricht schreiben. Sich bei der Nachbarin herzlich bedanken, dass sie immer die Pakete entgegennimmt. Aber auch zart zu sich selbst zu sein – Thema Selbstliebe. Nicht nur wegen Corona, sondern allgemein sehen wir die Notwendigkeit, wieder mehr aufeinander einzugehen und füreinander da zu sein.“ 

Die Löffel zuerst

Ob Sie es wissen wollten oder nicht, es gibt auch eine Studie darüber, welcher Teil eines Schoko-Osterhasen zuerst gegessen wird. Ein Team aus HNO-ÄrztInnen des Henry Ford Hospitals in Detroit startete eine großangelegte Umfrage zu diesem lebenswichtigen Thema. Das Ergebnis: 59 Prozent von 28.113 TeilnehmerInnen gaben an, zuerst in die Löffel zu beißen, lediglich vier Prozent beginnen beim Schwänzchen oder den Pfoten. Ein Fakt, mit dem man am Ostertisch im Kreise der Familie definitiv angeben kann. Aber egal, an welchem Ende des Schoko-Osterhasen man zu knabbern beginnt, der Effekt bleibt glücklicherweise immer der gleiche: ein Schmunzeln im Gesicht.