VTA

Hightech-Hygiene: Nanotechnologie macht Abwasser keimfrei

Sieben Jahre entwickelte die oberösterreichische VTA Gruppe ein smartes Produkt, das sogar multiresistente Krankheitserreger unschädlich macht.

Wie könnte man einen Tag besser starten als mit einer erfrischenden Dusche? Die Gedanken schweifen umher, während das Wasser auf den Kopf prasselt. Eines ist uns dabei aber ziemlich egal: was mit dem Wasser passiert, das danach in den Abfluss läuft. Ist schließlich das Problem von jemand anderem. Genauer gesagt ist es nun ein Fall für das oberösterreichische Unternehmen VTA, und ein richtiges Problem haben die auch nicht damit. Denn für die effektive Reinigung von Abwasser hat man schon unschlagbare Expertise. Schließlich reinigt VTA pro Tag das Abwasser von über 250 Millionen Menschen.

Saubere Lösungen

VTA agiert bereits weltweit und beliefert tausende kommunale und industrielle Kläranlangen. Von Österreich aus entwickelt und erzeugt die Unternehmensgruppe innovative Systemprodukte und Technologien, die in der Abwasser- und Umwelttechnik Maßstäbe setzen. Die Wirksamkeit dieser Methoden hat man sich dort abgeschaut, wo der Abbau von Schadstoffen seit jeher perfektioniert wurde: von den Kreisläufen der Natur.

VTA
Von morgens bis abends brauchen wir Wasser. Aber wer weiß schon, was mit dem Wasser passiert, das danach in den Abfluss läuft. Für die Reinigung von genau diesem Wasser ist die oberösterreichische VTA Gruppe zuständig.Foto: adobe stock | Prostock-Studio

Das Produkt VTA Nanofloc entwickelte man beispielsweise auf Basis modernster Nanotechnologie. Diese wirkt nicht nur schnell, sondern auch in sehr geringer Dosierung und lässt sich daher besonders wirtschaftlich einsetzen. Die integrierten Nanopartikel aus Metalloxiden sind an spezielle organische Ladungsträger gekoppelt und setzen die gewünschten chemischen Reaktionen in der Kläranlage rasch in Gang. Ist der metallische Grundstoff einmal im Wasser, vervielfacht er seine Anziehungskraft für Schmutz und Keime. Dadurch findet der Ladungsausgleich nicht wie üblich an der Oberfläche der Schlammflocke statt, sondern in ihrem Inneren. Danach bilden sich kompakte Schlammflocken, die sich vom reinen Wasser einfach abtrennen.

Reines Wasser wichtiger denn je

Aus Gründen, die wir alle kennen, wurde die Belastung des Abwassers durch multiresistente Krankheitserreger in den letzten Jahren zu einer Frage von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Die neueste Produktinnovation VTA Hydroprompt FORTE ist deshalb besonders interessant. VTA-Gründer Ulrich Kubinger stellt die Wirkung eigenhändig mit einem Glasgefäß voll trübem Kläranlagenwasser vor: Bereits ein kleiner Tropfen der Lösung reicht aus und das verschmutzte Wasser wird in wenigen Sekunden wie von Zauberhand glasklar und rein.

Mit unserem neuen Produkt können wir hier aber mithelfen. Wir haben Eliminationsraten von 99 Prozent!

Ulrich Kubinger, VTA-Gründer

Was wie Zauberei wirkt, ist aber modernste Technologie, an der man bei VTA lange geforscht und gefeilt hat. Genauer gesagt sieben Jahre lang. „Egal, ob Zähneputzen, Duschen oder der Gang zur Toilette – unsere Abwässer fließen durch Rohre, in denen sich Keime vermehren können. Kläranlagen reinigen dieses Wasser, aber leider nicht vollständig. Mit unserem neuen Produkt können wir hier aber mithelfen. Wir haben Eliminationsraten von 99 Prozent!“, berichtet Kubinger, der eng mit führenden AbwasserwissenschafterInnen an Universitäten im gesamten deutschsprachigen Raum zusammenarbeitet.

Auch Covid-19-Viren chancenlos

Die Wirkungsweise erklärt Kubinger vereinfacht so: „Wir überziehen diese Keime mit einer zusätzlichen Haut. Dadurch können sie ihren Stoffwechsel bzw. ihre Tätigkeit nicht weiter ausführen. Sie sind danach schadlos.“ Schlamm, Dreck und die abgetöteten Viren sammeln sich dann in Flockenform am Boden der Kläranlange, sondern sich ab und kommen danach zur Verbrennunganlage. Verunreinigungen wie pathogene Keime (also Mikroorganismen mit krankmachenden Eigenschaften) sind somit bereits in einer frühen Phase der Klärung Geschichte. Die speziell entwickelte Formel stellt außerdem sicher, dass die Mikroorganismen, die wichtig für den biologischen Prozess sind, dennoch nicht beeinträchtigt werden. Die Keimreduktion beträgt damit über 99 % und schließt auch antibiotikaresistente sowie Covid-19-Erreger ein.

CO2 binden

Eine Verursacherin der Klimaerwärmung ist die Zunahme der CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Auch in Kläranlangen kommt es zu direkten Emissionen, also zur Abgabe von Treibhausgasen in die Atmosphäre. VTA hat hierfür ebenfalls an einer Lösung gearbeitet, die in der Praxis bereits viele Tonnen CO2 binden konnte. Damit verhindert man die Freisetzung des klimaschädlichen Gases gleich bei der Entstehung. Das Produkt VTA Biosolit steigert als Bioaktivator außerdem die Abbauleistung des entstehenden Kläranlagenabfalls.

Über VTA

Im Jahr 1992 wurde VTA als Ein-Mann-Firma vom ausgebildeten Chemiker Ing. Dr. h. c. Ulrich Kubinger im oberösterreichischen Rottenbach gegründet. Von hier aus ist VTA in den vergangenen Jahrzehnten zu einem internationalen mittelständischen Unternehmen herangewachsen. Sein Ziel war und ist, die Abwasserreinigung in Kläranlagen mit selbst entwickelten, innovativen und biologisch voll verträglichen Produkten zu optimieren. In den vergangenen Jahren hat Kubinger durch eigene Forschungsarbeiten zahlreiche Innovationen im Bereich der Abwasserreinigung und Umwelttechnik entwickelt. Insgesamt hält die Unternehmensgruppe mehr als 70 Patente. Als Experte nahm Ulrich Kubinger u. a. an Beratungen zu umweltrelevanten Themen im Europäischen Parlament in Brüssel teil.

Credits Artikelbild: adobe stock | Ryanking999

Das könnte dich auch interessieren

Lichtblick

Dir gefällt, was du hier liest?

Einfach "Fakt & Faktor" als Newsletter abonnieren!

Jetzt abonnieren