Digi-Lab

Fit für die Zukunft

Viele Unternehmen bilden mittlerweile ihre Lehrlinge selbst aus, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Infineon setzt noch früher an, nämlich bei den Schülerinnen und Schülern. Vor Kurzem startete das Infineon „DIGI-Lab“ an der HTL Wolfsberg in Kärnten. Damit sollen die TechnikerInnen von morgen schon jetzt auf die Berufe der Zukunft vorbereitet werden.

Nehmen wir an, nur für einen kurzen Moment, ein DeLorean stände vor der Tür und würde uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit nehmen. Und zwar ins Jahr 1985. In jenem Jahr wurde die endgültig freigegebene Version Windows 1.01 auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Der erste Teil von „Zurück in die Zukunft“ kam in die Kinos und der Unterrichtsgegenstand Informatik wurde an Österreichs Gymnasien als verbindliche zweistündige Übung in der Oberstufe eingeführt.

Obwohl Österreich damit weltweit zu den PionierInnen zählte, dauerte es 15 weitere Jahre, bis man sich hierzulande zum Informatiklehrer oder zur Informatiklehrerin ausbilden lassen konnte. Dementsprechend holprig waren die ersten Informatikstunden. Vielleicht erinnern sich manche noch daran. An die riesigen Bildschirme. Und die ratlosen Gesichter. An Aufgabenstellungen wie „Verfasse eine E-Mail“ oder „Programmiere einen Kreis“. Wozu das alles gut sein sollte, erschloss sich damals noch den wenigsten. Im Gegensatz zu heute. Und damit kommen wir zurück in die Zukunft. Genauer gesagt nach Kärnten, wo vor Kurzem das Digitalisierungslabor, kurz „DIGI-Lab“, der HTL Wolfsberg feierlich eröffnet wurde.

Für die Digitalisierung und gegen den Fachkräftemangel

Mit den Informatikräumen von damals hat das hochmoderne Lern- und Experimentierlabor nicht mehr viel gemeinsam. Statt mit alten Computern beschäftigen sich die SchülerInnen hier mit modernster Robotertechnik oder 3D-Druckern, mit digitalen Chip-Bausätzen und Blockchain-Technologien. Mit Dingen, die vor nicht allzu langer Zeit noch außerhalb unserer Vorstellungskraft lagen.

Damit gehen wir die großen Herausforderungen der Digitalisierung und des Fachkräftemangels aktiv und pragmatisch an.

Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Austria

Möglich gemacht hat es das Unternehmen Infineon, das weltweit zu den führenden Anbietern von Halbleiterlösungen zählt und mit dem Lernlabor gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt. „Das ‚DIGI-Lab‘ ist ein wichtiger Beitrag für einen attraktiven Bildungs- wie auch starken Wirtschaftsstandort“, erklärt Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Austria. „Damit gehen wir die großen Herausforderungen der Digitalisierung und des Fachkräftemangels aktiv und pragmatisch an.“ Durch die Kooperation von Schule und Wirtschaft sollen die SchülerInnen neueste Technologien kennenlernen, an konkreten Fragestellungen aus der Industrie arbeiten und noch während der Schulzeit einen Einblick in den Betriebsalltag bekommen.

Nicht für die Schule, sondern für die Zukunft lernen wir

Das „DIGI-Lab“ ist Teil der Smart Learning-Initiative von Infineon, die 2019 gestartet wurde. Mittlerweile sind alle fünf HTLs in Kärnten mit sieben Pilotklassen und insgesamt rund 210 SchülerInnen vertreten. Das Konzept ist auf fünf Jahre ausgelegt. Im ersten Schuljahr wurde die Basis geschaffen, indem das Technologieunternehmen eine digitale Plattform mit Informationsmaterialien, Trainings sowie Hard- und Software-Anwendungen einrichtete, auf die die Schulen jederzeit zugreifen können.

Digi-Lab
Roboter „Nao“ zeigte beim Start des Digi-Labs an der HTL Wolfsberg was er kann.Foto: Infineon / Helge Bauer

Für Lehrkräfte gab es außerdem die „Infineon Summer School“, damit diese sich weiterbilden und mit ExpertInnen aus Wirtschaft und Wissenschaft vernetzen konnten. Im zweiten Jahr stattete Infineon die Schulen zusätzlich mit Smart Boards, Drohnen und Time-of-Flight-Kameras aus. Heuer kam das „DIGI-Lab“ hinzu, das die reale mit der digitalen Arbeitswelt verbinden soll. Mit Themen wie Industrie 4.0, Robotik, Internet of Things, Energietechnik, E-Mobility oder System Engineering möchte man den Jugendlichen nicht nur vermitteln, wie spannend Technik sein kann, sondern sie vor allem auf die Zukunft und die Arbeitswelt vorbereiten.

Ausgezeichnete Schule

Unternehmerisches Denken und Handeln spielten an der HTL Wolfsberg jedoch schon vor der Smart Learning-Initiative eine wichtige Rolle. Dass die SchülerInnen das Gelernte auch in die Praxis umzusetzen wissen, belegen zahlreiche Auszeichnungen – darunter der Europa-Award für die „beste berufsbildende Schule“ sowie der Staatspreis „Innovative Schule“, der heuer zum ersten Mal vergeben wurde. 191 Einreichungen gingen insgesamt ein. Die HTL Wolfsberg landete ex aequo mit vier weiteren Schulen auf dem zweiten Platz.

Das ‚DIGI-Lab‘ ist ein wichtiger Beitrag für einen attraktiven Bildungs- wie auch starken Wirtschaftstandort.

Sabine Herlitschka

Nachdem es den eingangs erwähnten DeLorean bis jetzt nur in Filmen gibt, kann man sich höchstens ausmalen, wie die jungen TechnikerInnen die Zukunft gestalten werden. Schade eigentlich. Aber was nicht ist, kann ja noch werden bzw. vielleicht irgendwann dank modernster Technik und junger Menschen, die damit umgehen können, erfunden werden.

Über Infineon Austria:

Die Infineon Technologies Austria AG ist ein Tochterunternehmen der Infineon Technologies AG, die weltweit zu den führenden Anbietern von Halbleiterlösungen zählt. Der Hauptsitz befindet sich in Villach, Niederlassungen gibt es aber auch in Graz, Klagenfurt, Linz und Wien. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 4.517 MitarbeiterInnen aus 70 Nationen, davon 1.960 im Bereich Forschung & Entwicklung. Mit einem Forschungsaufwand von 498 Millionen Euro ist Infineon Austria eines der forschungsstärksten Unternehmen Österreichs.

Credits Artikelbild: adobe stock | Stokkete

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