Helikopter

Pankl: Hochmodernes Aerospace-Werk im Anflug

Mit dem neuen Luftfahrtwerk in Kapfenberg will Pankl die Sparte Aerospace aufs nächste Level heben und die Marktanteile vergrößern. Im Februar 2023 soll die hochmoderne Produktionsstätte in Betrieb gehen.

Die aufwendigen Fundament- und Grabungsarbeiten sind abgeschlossen, das Betonskelett errichtet, die Dachkonstruktion fertiggestellt. Und auch die Fassaden und Fensterfronten sind schon eingesetzt. Was hier im High-Tech-Park Kapfenberg gerade im Entstehen ist, soll ein hochmodernes Aerospace-Werk werden, das künftig die weltweite Luftfahrtindustrie mit komplexen Flugzeugtriebwerks- und Helikopterbauteilen beliefert.

Erste Ideen für die Realisierung eines neuen Luftfahrtwerks hatte man im Jahr 2018, also in einer Zeit, in der Babyelefanten noch nicht als Maßeinheit herhalten mussten und Masken vorwiegend im Fasching getragen wurden. Man war sich einig, dass die Sparte Luftfahrt wuchs und man mehr Platz für die Entwicklung, Konstruktion und Produktion brauchte. Doch dann kam, wie wir alle wissen, Corona und stellte vieles auf den Kopf.

Pankl Helikopter
Pankl liefert aus der Obersteiermark unter anderem Helikopter-Bauteile an die internationale Luftfahrtindustrie.Foto: Pankl

Dass der Bau trotz der Lockdowns planmäßig verläuft, ist für Pankl daher umso erfreulicher. „Im Dezember 2019 wurde das Projekt eingereicht. Der Spatenstich im Oktober 2020 war – mitten in einer Pandemie – ganz besonders für uns. Wir freuen uns, dass wir trotz der Herausforderungen unser neues Werk bald fertigstellen und beziehen können“, sagt Pankl-Vorstandschef Wolfgang Plasser.

Von Drohnen über Helikopter bis hin zu Flugzeugen

Das Unternehmen mit Hauptsitz in der Steiermark beliefert im Helikopterbereich alle wesentlichen Hersteller, darunter Airbus Helicopters, Leonardo, Sikorsky, Bell, aber auch den österreichischen Drohnenhersteller Schiebel. Die Triebwellen von Pankl kommen in erster Linie in Rolls-Royce-Turbinen im Airbus A350, in der Boeing 787 und in der 777 zum Einsatz.

Im Februar 2023 soll das neue Werk in Betrieb gehen und die weltweite Luftfahrtindustrie mit Flugzeugtriebwerks- sowie Helikopterbauteilen beliefern.Foto: Pankl

Mit dem neuen Werk in Kapfenberg möchte man die Division Luftfahrt weiter ausbauen, aber auch den Wirtschaftsstandort Kapfenberg stärken. „Als international tätiger Konzern ist es uns wichtig, dass es der Region gut geht. Durch attraktive Arbeitsplätze, ein tolles Arbeitsklima und eine Vielzahl an Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten möchten wir es schaffen, dass wir noch mehr Menschen außerhalb der Region für Pankl und somit auch für die Obersteiermark begeistern können“, erklärt Wolfgang Plasser.

30 Millionen für die Luftfahrt

Rund 30 Millionen Euro wird die neue Produktionsstätte voraussichtlich kosten. Die Nutzfläche wird 10.100 m2 betragen. Davon sind 7.350 m2 für die Produktion gedacht, die restlichen 2.750 m2 werden als Verwaltungs- und Sozialfläche zur Verfügung stehen. Bis Ende des Jahres soll das Werk fertig sein, die Planung des Umzugs ist aber schon jetzt in vollem Gange. So wird man die Produktion wegen der Übersiedlung wohl kurzzeitig aussetzen müssen. Im Februar 2023 soll das Werk, das für 200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ausgerichtet ist, schließlich in Betrieb gehen und mit der Produktion gestartet werden.

Mit Blick in die Zukunft

Erklärtes Ziel von Pankl Aerospace ist es, kritische Strukturbauteile herzustellen, die das Fliegen in Zukunft effizienter und umweltfreundlicher machen. Und auch beim Bau des neuen Werks spielt Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle. So soll das Gebäude über Wärmepumpen bzw. über VRV-Anlagen geheizt und gekühlt werden. Auf dem Dach wird man eine leistungsstarke Photovoltaikanlage anbringen, ein Teil der Fläche wird aber auch begrünt sein. Das wirkt sich positiv auf das Raumklima der darunterliegenden Räume aus und spart obendrein Energiekosten, da es im Sommer für Kühlung und im Winter für die Wärmedämmung sorgt.  

Das nächste Bau-Projekt ist bereits eingereicht. 2024 soll die Pankl-Academy, ein hochmodernes Ausbildungszentrum, fertig sein. Foto: Pankl

Noch lange nicht „ausgebauert“

Doch nicht nur die Sparte Luftfahrt soll ausgebaut werden, sondern auch die konzernweite Aus- und Weiterbildung, insbesondere die Lehrlingsausbildung. Die Pankl-Academy, das nächste Bauprojekt, steht daher schon in den Startlöchern. Neben Räumlichkeiten für Schulungen und für die Gesundheitsförderung wird vor allem die hochmoderne Lehrwerkstatt das Herzstück der Academy bilden. Mehr als 150 Personen sollen darin Platz haben, um an modernsten Maschinen zu lernen und zu arbeiten oder in High-Tech- Schulungsräumen unterrichtet zu werden. Vor Kurzem wurde das Projekt eingereicht, im Juli 2022 möchte man mit dem Bau beginnen. Die Fertigstellung des High-Tech-Bildungscampus ist im Frühjahr 2024 geplant.

Über Pankl:

Pankl ist auf die Entwicklung und Herstellung von Motor- und Antriebssystemen für Rennsport, Hochleistungsfahrzeuge und die Luft- und Raumfahrtindustrie spezialisiert. Die Pankl-Gruppe beschäftigt insgesamt rund 3.900 MitarbeiterInnen, davon etwa 1.400 in der Steiermark, und hat 18 Standorte in zehn Ländern, unter anderem in Europa, den USA, Japan und China. 2021 konnte die Pankl AG einen Umsatz von rund 709 Millionen Euro erwirtschaften.

Credits Artikelbild: adobe stock | Lund

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